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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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d.h., daß das Krankheitsrisiko für die eigene Person als niedriger eingeschätzt<br />

wird, als dies objektiv zutrifft. Optimismus meint in erster<br />

Linie eine auch Mißerfolge überdauernde zuver<strong>sich</strong>tliche Lebenseinstellung.<br />

Schwarzer (1993, nach Hornung/Gutscher, 1994, S.78) differenziert<br />

das Konzept in defensiven und funktionalen Optimismus. 40<br />

Das Persönlichkeitskonzept Hardiness (Widerstandsfähigkeit, aber<br />

auch Härte oder Kühnheit), von Susanne Kobasa (1979; Schwenkmezger,<br />

1994, S.56; Hornung/Gutscher, 1994, S.78) entwickelt, ist ein<br />

erster Versuch der Integration verschiedener Aspekte. Es soll die Widerstandsfähigkeit<br />

eines Menschen gegenüber externen Belastungen<br />

kennzeichnen und umfaßt folgende Faktoren:<br />

– Kontrolle als Gegensatz zu Machtlosigkeit, der Einfluß, den man<br />

auszuüben gedenkt (control 41 ), man fühlt <strong>sich</strong> verantwortlich, ein<br />

vielfältiges Repertoire an Streßbewältigungsmöglichkeiten aufzubauen:<br />

Hier lassen <strong>sich</strong> Konzepte wie internale Kontrollüberzeugung,<br />

Zuver<strong>sich</strong>t, Selbstwertgefühl, Selbstaufmerksamkeit in etwa zuordnen.<br />

– Ein starkes emotionales Engagement in verschiedenen Lebensbereichen<br />

und mit anderen Personen (commitment 42 ); solche Personen<br />

sind neugierig, sie investieren viel in ihr eigenes Handeln und in ihre<br />

sozialen Beziehungen, ihre Bemühungen sind durch Aktivität und<br />

Annäherung gekennzeichnet. Voraussetzung dafür ist wahrscheinlich<br />

interpersonelles Vertrauen.<br />

– Veränderungen werden primär als positiv erlebte Herausforderungen<br />

und <strong>nicht</strong> als Bedrohung interpretiert (challenge 43 ), dahinter steht<br />

die Überzeugung, daß Lernen und Veränderung der persönlichen<br />

Entwicklung dienlich sind, Stabilität dagegen weniger wichtig ist.<br />

Hier ist das Konzept der Herausforderung integriert.<br />

Eine vergleichbare Integrationskraft, dazu eingebettet in ein umfassendes<br />

Modell von <strong>Gesundheit</strong>, kommt dem „Kohärenzsinn“ 44 nach Antonovsky<br />

zu. Die Leitfrage, wie Menschen trotz belastender Bedingungen<br />

gesund bleiben, beantwortet er mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Widerstandsquellen, von denen der Kohärenzsinn die grundlegende<br />

Kompetenz ist. Er ist in der Lage, die vorhandenen Widerstandsquellen<br />

zu aktivieren und zu verstärken. „Kohärenzsinn ist eine<br />

Grundorientierung, die das Ausmaß eines umfassenden, dauerhaften und<br />

gleichzeitig dynamischen Vertrauens darin ausdrückt, daß 1. die Stimuli<br />

aus der äußeren und inneren Umgebung im Laufe des Lebens strukturiert,<br />

vorhersehbar und erklärbar sind; 2. die Ressourcen verfügbar sind, um den<br />

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