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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Herausforderung stellen, mit divergenten Situationen umzugehen und die<br />

Fähigkeiten der Menschen in diesen Kontexten, ihre Sache mit ihren Prioritäten<br />

und Handlungsmustern selbst in die Hand zu nehmen, zu entdekken<br />

und weiterzuentwickeln. Demzufolge <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> Empowerment <strong>nicht</strong> als<br />

eine Methode (psycho-)sozialer Arbeit vorschlagen, sondern als Grundhaltung<br />

oder professionelle Identität, die <strong>sich</strong> auf Versorgungsstrukturen, Institutionstypen<br />

und konkrete professionelle Tätigkeit in diesem Bereich<br />

auswirken kann“ (Stark, 1996, S.117).<br />

Menschen darin zu unterstützen, Lösungen für ihre Probleme selbst zu<br />

finden, ohne die Lösung des Problems vorzugeben, damit eine Vielzahl<br />

von Lösungsmöglichkeiten für ein Problem als möglich zu erachten<br />

und zuzulassen, erweist <strong>sich</strong> dabei <strong>nicht</strong> nur als eine vertiefte Wiederholung<br />

der Forderung nach einer Erweiterung von Möglichkeiten 21 als<br />

Ziel der <strong>Gesundheit</strong>sbildung, sondern auch als eine denkbare Konkretisierung<br />

des Differenzschemas von Flexibilität/Kontinuität für eine<br />

professionelle Haltung von KursleiterInnen in der <strong>Gesundheit</strong>sbildung.<br />

Das Sowohl-als-auch der Kontinuität/Flexibilität besteht darin,<br />

daß die Kontinuität der professionellen Haltung, Menschen, die <strong>sich</strong><br />

selbst als in einer Situation des Mangels empfinden (gesundheitliche<br />

Probleme haben, eine Frage <strong>nicht</strong> lösen können), unter dem Blickwinkel<br />

von Ressourcen zu betrachten, die Möglichkeit gibt, flexibel mit<br />

unterschiedlichsten Lösungsstrategien umzugehen. Dies ist grundsätzlich<br />

auch in der <strong>Gesundheit</strong>sbildung zu realisieren, weil es keinerlei<br />

diagnostische Schritte voraussetzt. Die Wahl der Möglichkeit ist <strong>nicht</strong><br />

von ExpertInnen abhängig, sondern wird von den Betroffenen bestimmt.<br />

Ein zweites Differenzschema des Empowerment-Konzeptes, das der<br />

Logik des Sowohl-als-auch folgt, ist das von Individuen/Gruppen.<br />

Charles Kieffer (1984, nach Stark, 1996, S.217) beschäftigte <strong>sich</strong> mit<br />

dem Ablauf von Empowerment-Prozessen bei Einzelpersonen, wobei<br />

der soziale Kontext, die Gruppe, das soziale Klima, MentorInnen einen<br />

wichtige Rolle spielen. Stark (ebd.) hält Empowerment-Prozesse auf<br />

drei Ebenen für möglich: der individuellen, der Gruppenebene und der<br />

strukturellen Ebene. Das Entscheidende ist aber, daß Empowerment-<br />

Prozesse von einzelnen durch ihr Engagement innerhalb von Gruppen,<br />

d.h. im sozialen System, erst möglich werden. „Empowerment geschieht<br />

jedoch <strong>nicht</strong> als rein individueller Prozeß, sondern hängt immer eng zusammen<br />

mit verschiedenen Formen sozialer Unterstützung“ (ebd.). Empowerment-Prozesse<br />

lassen <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> auf eine Ebene reduzieren. Stark<br />

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