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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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äußerer Ökologie unter dem Aspekt der Sozialverträglichkeit in der<br />

Praxis setzten <strong>sich</strong> erst nach und nach durch, auch wenn es keine begründeten<br />

Gegenmeinungen gibt, Hinter die Stichpunkte <strong>Gesundheit</strong>sorientierung,<br />

Selbstbestimmung und soziales Lernen kann jedoch<br />

<strong>nicht</strong> mehr zurückgegangen werden, so sehr sind sie in der Diskussion<br />

Konsens geworden. In den sinnlichen und in den biographischen<br />

Bezugspunkten ähneln die Vorstellungen von Venth denen von Holzapfel<br />

(1997) und Homfeldt u.a. (1991, 1993).<br />

Holzapfel u.a. (1995, S.3ff.) beschreiben das zunehmende Interesse<br />

von Erwachsenen an Angeboten von <strong>Gesundheit</strong> und Bewegung als<br />

motiviert von dem Bedürfnis, Fragen der <strong>Gesundheit</strong> selbst in die<br />

Hand zu nehmen, aber auch als Suche nach körperlichem Ausgleich zu<br />

einseitigen Anspannungen in Alltag und Beruf. Der Wunsch nach ritualisierten<br />

Grenzerlebnissen verbindet <strong>sich</strong> mit der Suche nach Sinneserfahrung<br />

und leiblicher Unmittelbarkeit und ist somit Ausdruck<br />

eines kulturellen Defizites. Sie fordern einerseits die Anerkennung einer<br />

<strong>nicht</strong> nur kognitiven Bildung, die auch mit dem Gestalten von<br />

Körperlichkeit, Sinnlichkeit, Empfindungen, Gefühlen und Leidenschaften<br />

zu tun hat. Andererseits ist ihrer Auffassung nach von einer<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung ein reflexives Element zu erwarten, das zum gesellschaftlichen<br />

Alltag der Menschen Verbindungen herstellt. Sie halten<br />

ein gesellschaftstheoretisches Plädoyer für die Wiederentdeckung sinnlichen<br />

Lernens und entwickeln ein bildungspolitisches Manifest des<br />

Sports.<br />

In den Überlegungen zur Übertragung des Lebensweisenkonzeptes 40<br />

auf die Erwachsenenbildung formuliert Holzapfel (1997) die These,<br />

daß dieses als Orientierung für die Konzepte der <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

<strong>nicht</strong> ausreicht. Es ist Bestandteil einer Erwachsenenbildung der siebziger<br />

und achtziger Jahre, mit den Prinzipien der Alltags-, Erfahrungsund<br />

Subjektorientierung. Die Schlüsselfrage dieses gesellschaftskritischen<br />

Paradigmas der Erwachsenenbildung nach der Demokratisierung<br />

der Gesellschaft hat s.E. zwar heute nach wie vor Gültigkeit, muß aber<br />

durch zwei weitere Schlüsselfragen ergänzt werden:<br />

– Was heißt Leben? Wie ist die Natur des Menschen neu zu fassen<br />

und zu verstehen? Welche Folgen hat der jeweilige Umgang mit<br />

unseren Sinnen und unserer Körperlichkeit für unsere <strong>Gesundheit</strong>?<br />

– Welchen Stellenwert haben Phantasie und Emotionalität im Rahmen<br />

von Bildung? Werden sie als Kräfte verstanden, die Rationalität<br />

bedrohen oder haben sie eine eigene, bisher unbeachtete Logik?<br />

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