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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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den Ressourcen, probieren Alternativen aus und suchen unterschiedliche<br />

Möglichkeiten für das Ende einer begonnenen Geschichte. Sie<br />

lenken den Blick auf Widersprüche und Ambivalenzen.<br />

2.4 Neutralität/Parteilichkeit: Konstruktivistisch-systemische Therapieprinzipien<br />

Im letzten Abschnitt ist es möglich gewesen, das Differenzschema Ermöglichen/Gestalten,<br />

in Verbindung mit dem Schema Mangel/Fähigkeiten,<br />

als Konkretisierung der Differenz Flexibilität/Kontinuität für<br />

KursleiterInnen in der <strong>Gesundheit</strong>sbildung zu beschreiben. Die Frage<br />

des „Wie“ wurde aber <strong>nicht</strong> ausreichend beantwortet.<br />

Mit Bezug auf Simons (1995a, S.151ff.) therapeutische Interventionsmöglichkeiten<br />

soll im folgenden deswegen ein weiteres Schema entwikkelt<br />

werden, das möglicherweise dazu verhelfen kann, präziser und<br />

dennoch hinreichend allgemein eine Möglichkeit des Handelns von<br />

KursleiterInnen zu beschreiben, das zu den vorangegangenen Schemata<br />

<strong>nicht</strong> im Widerspruch steht. 26 Es hat zudem den Vorteil, eine mögliche<br />

Weiterentwicklung des Prinzips der Teilnehmerorientierung der<br />

Erwachsenenbildung und des Prinzips der Selbstbestimmung oder des<br />

Empowerment der <strong>Gesundheit</strong>sförderung zu sein: das Schema von<br />

Neutralität und Parteilichkeit.<br />

Simon (a.a.O., S.127ff.) geht zunächst davon aus, daß es notwendig<br />

ist, Komplexität genügend zu reduzieren, um handlungsfähig zu werden,<br />

ohne aber auf der anderen Seite so zu simplifizieren, daß relevante<br />

Faktoren ausgeblendet werden. Die Frage ist deshalb <strong>nicht</strong>, ob Vereinfachungen<br />

möglich sind, sondern welche Vereinfachungen Handlungsfähigkeit<br />

erlauben, ohne entscheidende Fehler zu machen. Die Erklärung<br />

für die Entstehung von Symptomen ist <strong>nicht</strong>s, was für den (therapeutischen)<br />

Prozeß notwendig ist, da aus den generierenden Mechanismen<br />

<strong>nicht</strong> immer therapeutische Konsequenzen abzuleiten sind. Es<br />

ist deshalb ausschließlich notwendig, Mechanismen zu kennen, die es<br />

möglich machen, daß eine Symptombeseitigung entsteht. Abgeleitet<br />

aus der Theorie der Autopoiese haben Systeme die Fähigkeit, <strong>sich</strong><br />

selbst zu heilen. Erklärungsbedürftig ist also nur, was daran hindert,<br />

diesen Heilungsprozeß wirken zu lassen.<br />

Bezogen auf <strong>Gesundheit</strong>sbildung heißt dies zunächst, daß davon ausgegangen<br />

wird, daß eine subjektiv erlebte Situation des Mangels zur

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