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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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menden finden lassen, die <strong>sich</strong> entsprechend den vier Geschichten<br />

beschreiben lassen.<br />

So unterschiedlich diese Geschichten im einzelnen auch sind, zeigen<br />

sie dennoch übereinstimmende Strategien: Die KursleiterInnen versuchen<br />

durch Achtung der Teilnehmenden deren Vertrauen zu gewinnen.<br />

Aus dieser Position heraus zeigen sie durch Erklärungen, durch die<br />

Möglichkeit der Beobachtung und durch eigenes, sinnliches Erleben,<br />

daß auch andere Sichtweisen möglich sind. Die Beispiele für sinnliches<br />

Lernen sind eine schöne Darstellung eines ästhetischen Ansatzes in der<br />

Pädagogik, aber noch keine Beispiele für eine Haltung der Gelassenheit.<br />

Eine Position der Neutralität wäre <strong>nicht</strong> möglich gewesen, weil<br />

die Lösung (Melonenanbau) vorgegeben war. Einige Geschichten arbeiten<br />

mit der Neugier der Kinder, die <strong>sich</strong> als lernfähiger erweisen,<br />

weil sie noch keine lange Lerngeschichte haben. Diese Position erstaunt<br />

in einer Gruppe von ErwachsenenbildnerInnen, die ihren eigenen<br />

Teilnehmenden offen<strong>sich</strong>tlich weniger zutrauen als Kindern. Nur<br />

in einer der Geschichten wird die Deutung der Melonen als Ungeheuer<br />

zunächst akzeptiert, um dann mit einem Trick überwunden zu werden.<br />

Immer ist der Fremdling derjenige, der es letztlich besser weiß. In zwei<br />

Geschichten wird nach den Erfahrungen mit der Melone gefragt, keine<br />

Gruppe hält diese Erfahrungen für bedenkenswert.<br />

Aus einer Haltung der Gelassenheit heraus wären auch andere Lösungsstrategien<br />

denkbar gewesen, z.B.: Die Warmländer erhalten eine<br />

Möglichkeit, ausführlich von ihren Erfahrungen mit der Melone zu<br />

berichten und gemeinsam zu diskutieren, welche Alternativen es zur<br />

Flucht geben könnte. Diese Geschichte <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> allerdings <strong>nicht</strong> so gut<br />

bis zu Ende schreiben, weil <strong>nicht</strong> klar ist, welche Vorschläge von den<br />

Warmländern gemacht werden. Lösungen könnten z.B. sein, mit dem<br />

Ungeheuer eine Fläche als seinen Raum zu vereinbaren (das spätere<br />

Melonenfeld) und daneben ungestört wohnen zu können; oder <strong>sich</strong><br />

gemeinschaftlich auszurüsten und <strong>sich</strong> dem Ungeheuer mutig zu nähern<br />

und gegen es zu kämpfen.<br />

Eine andere Geschichte, die das Sowohl-als-auch integriert, wird von<br />

einer Pädagogin erzählt:<br />

„Sind wir <strong>nicht</strong> alle auch Ungeheuer?<br />

Der Weltreisende <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> die Erfahrungen mit dem Ungeheuer erzählen<br />

und hört auch die Geschichte des ersten Fremden, der <strong>sich</strong> durch Ver<strong>nicht</strong>ung<br />

und Verspeisung des Melonenungeheuers als noch größeres Ungeheuer<br />

erwies. Er erweckte in den Warmländern die Idee, sie selbst könnten<br />

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