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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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III. Die professionelle Haltung: Leitbild für Handeln<br />

„Wer <strong>lehren</strong> will, muß infizieren,<br />

er muß andere anstecken,<br />

sonst bleibt seine Lehre <strong>nicht</strong>s<br />

anderes als sterile Aufgeregtheit.“<br />

Fritz B. Simon, 1996<br />

1. Die Bedeutung einer „professionellen Haltung“ von KursleiterInnen<br />

In den vorangegangenen beiden Kapiteln konnte die Bedeutung einer<br />

Reflexion professionellen Handelns von KursleiterInnen beschrieben<br />

und anschließend formuliert werden, welche Ziele <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

<strong>sich</strong> nach wissenschaftlicher Erkenntnis sinnvoll setzen könnte. Im<br />

nächsten Schritt geht es um die Frage, mit welcher Haltung solche Ziele<br />

leichter erreicht werden könnten. Was genau meint aber „Haltung“,<br />

und welche Bedeutung hat eine „professionelle Haltung“ für das Lernen<br />

von TeilnehmerInnen?<br />

Es wäre weder sinnvoll noch möglich, die Gesamtheit des Handelns<br />

von KursleiterInnen zu beschreiben und Fragen zu beantworten wie<br />

z.B.: Wie sollen sie die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch bringen?<br />

Wie sollen sie einen Kurs planen? Wie sollen sie <strong>sich</strong> vorbereiten?<br />

Sollen sie die Teilnehmenden duzen oder siezen? Welche Methoden<br />

müssen sie kennen? Sinnvoll wäre ein solches Vorgehen deswegen<br />

<strong>nicht</strong>, weil es KursleiterInnen auf bestimmte Formen des Handelns<br />

normativ festlegen würden, fremdbestimmte KursleiterInnen aber<br />

wahrscheinlich Selbstbestimmung <strong>nicht</strong> vermitteln können – falls sie<br />

<strong>sich</strong> überhaupt auf Vorgaben von anderen einlassen würden. Möglich<br />

wäre dies <strong>nicht</strong>, weil es kein logisch ableitbares Konzept gibt, das für<br />

jede Situation in jeder Gruppe mit jedem spezifischen Thema und für<br />

jede/n KursleiterIn passen könnte.<br />

Folgt man andererseits Simons (1996) Auffassung, daß die Art des<br />

Umgangs miteinander, mit <strong>sich</strong> und der Welt der eigentliche Lehrinhalt<br />

ist, kann der Umgang von KursleiterInnen mit den Teilnehmenden<br />

<strong>nicht</strong> gleichgültig sein. KursleiterInnen bringen stärker mit ihrer<br />

Haltung gegenüber den Teilnehmenden als mit dem, was sie zum Thema<br />

sagen, einen Lehrinhalt in die Interaktion ein, der zwar <strong>nicht</strong> un-<br />

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