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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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zu erzeugen, noch darum, die organisierte Erwachsenenbildung in<br />

Selbstlernzentren oder selbstorganisierten Lernformen abzuschaffen.<br />

Vielmehr ist davon auszugehen, daß Erwachsene gemäß ihrer inneren<br />

Struktur – die z.B. auch durch Bildungserfahrungen geprägt ist – im<br />

Alltag in unterschiedlichem Maß und auf unterschiedliche Art selbsttätig<br />

lernen. Unter bestimmten Umständen, die z.B. mit Erfahrungen<br />

<strong>nicht</strong> ausreichender Viabilität zu tun haben können, akzeptieren Erwachsene<br />

das Angebot eines organisierten Lernrahmens. Dieser bemüht<br />

<strong>sich</strong> um günstige Bedingungen für selbsttätiges Lernen (das eine<br />

Bestätigung oder Rekonstruktion bisheriger Wirklichkeitsbilder sein<br />

kann).<br />

Arnold/Siebert folgern daraus, daß die gesamte pädagogische Situation<br />

vielfältig und anregend gestaltet sein soll, daß die Teilnehmenden<br />

je nach der individuellen Lage wichtige und aufschlußreiche Erfahrungen<br />

machen können, denn „Lernen ist ein schöpferisches, kreatives Handeln“<br />

(a.a.O., S.129). Dies beinhaltet <strong>nicht</strong> ein generelles Ablehnen<br />

bestimmter, z.B. frontal orientierter Lernmethoden, denn zum Anregen<br />

gehört auch die Konfrontation mit neuem Wissen, anderen Perspektiven<br />

und fremden An<strong>sich</strong>ten, die einerseits von anderen Teilnehmenden,<br />

andererseits von der Lehrperson und ihrem – z.B. wissenschaftlichen<br />

– Erfahrungsschatz kommen können.<br />

Dieses Wissen dient dann jedoch <strong>nicht</strong> als vermittelte Wahrheit, sondern<br />

als Material für die Suchbewegung, die Lernen ausmacht. Weniger<br />

die scheinbar ge<strong>sich</strong>erten Daten und Fakten sind dafür interessant<br />

als die Reflexion der Wahrnehmungen, Deutungen und Kognitionen.<br />

„Der Weg entsteht durch den Prozeß des Gehens, wobei wir ständig an<br />

Hindernisse stoßen, innehalten und Umwege machen müssen“ (ebd.).<br />

Dieses Ermöglichen von Lernen dadurch, daß die Lehrperson Lernbedingungen<br />

gestaltet, ist eine klassische Perspektive der Erwachsenenbildung,<br />

die nach der realistischen Wende und in den aktuellen Bemühungen<br />

um Qualität in Vergessenheit zu geraten droht. Sie steht – gerade<br />

an Volkshochschulen – in einer Tradition, in der Laien zu Lehrern<br />

werden können und die Rollen zwischen Lernenden und Lehrenden<br />

<strong>nicht</strong> scharf getrennt sind. Diese Ermöglichungsdidaktik wird von<br />

Arnold/Siebert so beschrieben: „Einer professionellen, d.h. um ihre Konstruktivität<br />

wissenden Erwachsenenbildung kann es nämlich <strong>nicht</strong> um die<br />

Beschulung, Belehrung oder Abrichtung von Erwachsenen gehen, vielmehr<br />

muß sie selbsttätige Aneignung von Wissen und Deutung sowie Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten initiieren, in Gang setzen und fördern. Ihre Interven-<br />

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