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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Problembearbeitungen vernachlässigen oft andere Seiten der jeweiligen<br />

Situation und behindern die Verknüpfung von Arbeitsansätzen auf unterschiedlichen<br />

Ebenen und damit die mögliche Erweiterung von Ressourcen“<br />

(a.a.O., S.161).<br />

MentorInnen weisen auf Türen hin, die bisher noch <strong>nicht</strong> gesehen<br />

wurden. Sie versuchen keine Vermittlung von Wissen, sondern schaffen<br />

einen Kontext, der für die Lösungssuche hilfreich ist. Sie sind Erzähler<br />

von Geschichten, die von Möglichkeiten handeln (a.a.O.,<br />

S.180). Sie gestalten Bildungsprozesse, indem sie Erfahrungen ermöglichen.<br />

Dies können sie letztlich nur dadurch, daß sie eine Vielfalt von<br />

Differenzschemata anbieten oder genauer: daß sie ermöglichen, daß in<br />

Gruppen unterschiedlicher Menschen verschiedene Differenzschemata<br />

zur Sprache kommen. 23<br />

Unabhängig vom Konzept des Empowerment kommen Arnold/Siebert<br />

(1995) in ihrer Beschreibung einer konstruktivistischen Didaktik der<br />

Erwachsenenbildung 24 zur gleichen Leitdifferenz, wenn sie von Ermöglichungsdidaktik<br />

sprechen. Der genuine Kern der Erwachsenenbildungswissenschaft<br />

ist nach ihrer An<strong>sich</strong>t (a.a.O., S.134), daß sie nach<br />

der Aneignung von Wissen, Deutungen und Erfahrungen in Lernprozessen<br />

fragt, „in denen Erwachsene <strong>sich</strong> vor dem Hintergrund ihrer biographischen<br />

und lebensweltlichen Erfahrungen um eine Transformation<br />

bisheriger Deutungsmuster und Konzeptionen bemühen, wohl wissend,<br />

daß diese Prozesse durch professionelles Handeln ermöglicht und gefördert,<br />

kaum aber technokratisch erzeugt werden können.“<br />

In ihrem praktischen Ergebnis erscheinen die Theorien von Arnold/<br />

Siebert in Rahmen von Erwachsenenbildungsforschung zunächst wenig<br />

überraschend und innovativ zu sein, gibt es doch keine spezifische<br />

Methodik einer konstruktivistischen Erwachsenenbildung. Es scheint<br />

<strong>sich</strong> eher um eine präzisere Begründung bekannter Auffassungen zu<br />

handeln. Die konstruktivistische Perspektive der Erwachsenenbildung<br />

unterstützt nach Meinung von Arnold/Siebert, lebensweltbezogenes<br />

Denken hin<strong>sich</strong>tlich rationalistischer Rückstände und professioneller<br />

Ansprüchlichkeiten genauer zu analysieren, <strong>nicht</strong> spektakulär Neues zu<br />

bringen. „Für Erwachsenenbildung ist die konstruktivistische Perspektive<br />

<strong>nicht</strong> völlig neu. Erwachsene sind selbständige und eigenwillige Lerner, die<br />

ihre eigene Lerngeschichte und vielfältige Erfahrungen, gezielte Verwendungsinteressen<br />

und stabile Deutungsmuster in ein Seminar einbringen.<br />

Erwachsenenbildung sollte teilnehmerorientiert sein, d.h. auf didaktische<br />

Partizipation und Verständigung ausgerichtet sein“ (a.a.O., S.127).<br />

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