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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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unvereinbare und <strong>nicht</strong> aufeinander bezogene Richtungen <strong>sich</strong> wechselseitig<br />

voneinander abgrenzen müßten. Zu bezweifeln ist aber, ob<br />

Flexibilität/Kontinuität ein ausreichend spezifisches Schema für die<br />

Haltung von KursleiterInnen ist.<br />

2.3 Ermöglichen/Gestalten: Umgang mit selbstreferentiellen Systemen<br />

Jedes der Schemata, die die KursleiterInnen nutzen können, dient<br />

<strong>nicht</strong> dazu, das gleiche Verhalten bei anderen zu bewirken, sondern<br />

stellt die Wahl zwischen Möglichkeiten. Daraus ergibt <strong>sich</strong> die Frage,<br />

ob ein theoretisches Fundament gefunden werden kann, das genau dies<br />

berück<strong>sich</strong>tigt. Zwei Modelle, das Konzept des Empowerment und die<br />

Didaktik des Ermöglichens, scheinen diesen Kriterien zu entsprechen.<br />

Empowerment wird häufig mit Ermächtigung oder Befähigung übersetzt.<br />

Nach Auffassung von Stark (1996, S.16f.) gibt aber keine dieser<br />

Übersetzungen den komplexen Sinn des Begriffes wieder. Er versteht<br />

Empowerment als einen Prozeß im Rahmen kleiner Gemeinschaften,<br />

der wechselseitige Achtung und Fürsorge, kritische Reflexion und Bewußtwerdung,<br />

eine Form der Teilhabe für die Personen oder Gruppen,<br />

die einen unzureichenden Zugang zu wichtigen sozialen Ressourcen<br />

haben, beinhaltet. „Empowerment geht davon aus, daß viele Fähigkeiten<br />

beim Menschen bereits vorhanden oder zumindest möglich sind, vorausgesetzt,<br />

man schafft Handlungsmöglichkeiten“ (Rappaport, 1985, S.270f.).<br />

Empowerment meint, daß es das Ziel professioneller Tätigkeit sein<br />

sollte, für Menschen die Möglichkeiten zu erweitern, ihr Leben zu<br />

bestimmen. Menschen werden auch in einer Situation des Mangels<br />

weniger unter dem Ge<strong>sich</strong>tspunkt ihrer Defizite als ihrer Kompetenzen<br />

betrachtet. Nach Stark (1993, S.41) spricht Empowerment die Möglichkeiten<br />

und Hilfen an, die es Menschen ermöglichen, Kontrolle<br />

über ihr Leben zu gewinnen, und sie bei der Beschaffung von Ressourcen<br />

zu unterstützen.<br />

Empowerment-Prozesse müssen <strong>nicht</strong> nur auf individueller Ebene<br />

stattfinden, sondern sie verzahnen die individuelle und die strukturelle<br />

Ebene. Sie sind ein Phänomen psychischer und sozialer Systeme. Menschen<br />

werden in ihrem sozialen Kontext betrachtet.<br />

Dieses Konzept wurde für psychosoziale Arbeit im Kontext der Gemeindepsychologie<br />

von Rappaport (1985) entwickelt. Es wird in den<br />

letzten Jahren in der <strong>Gesundheit</strong>sförderung und der Selbsthilfebewe-<br />

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