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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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gelingt nach Beckers Darstellung (1995, S.25) zwar mit fünf Faktoren<br />

im allgemeinen befriedigend, Eigenschaftsbegriffe zu erschließen; aber<br />

die Übereinstimmung der fünf Faktoren in verschiedenen Untersuchungen<br />

ist <strong>nicht</strong> ausreichend. Die Operationalisierungen der „Big<br />

Five“ führen zusätzlich zu redundanten Messungen, so daß es Faktoren<br />

höherer Ordnung geben muß, die eine Persönlichkeitsbeschreibung<br />

ermöglichen (Becker, 1995, S.1ff.).<br />

Als varianzstark haben <strong>sich</strong> in den Untersuchungen von Becker, einer<br />

Reanalyse von Persönlichkeitsskalen (Becker, 1988) und der Erstellung<br />

und Auswertung des Trierer Persönlichkeitsfragebogens dagegen zwei<br />

Faktoren erwiesen: das Ausmaß an seelischer <strong>Gesundheit</strong> und das Ausmaß<br />

an Verhaltenskontrolle, die von ihm jeweils als Kontinuum verstanden<br />

werden. Menschen verhalten <strong>sich</strong> danach entsprechend meßbarer<br />

Skalenwerte: Seelisch gesund ist ein Mensch, wenn die Einordnung<br />

der Summe der Faktoren dieser Dimension in Richtung <strong>Gesundheit</strong><br />

überwiegt (Becker, 1995) und ein mittleres Maß an Verhaltenskontrolle<br />

festzustellen ist.<br />

Was Becker <strong>nicht</strong> bedenkt, ist, daß das beobachtete Verhalten die<br />

Wahrnehmung des Beobachters und <strong>nicht</strong> des beobachteten Systems<br />

ist und somit möglicherweise mehr über ihn selbst als über beobachtete<br />

Persönlichkeiten sagt. Nicht das Denken, Handeln und Fühlen des<br />

beobachteten psychischen Systems folgt der Einordnung in die Skalenwerte,<br />

sondern seine Form der Beobachtung. Im Vorgang des Beobachtens<br />

(der Unterscheidung und Bezeichnung, vor allem der Bewertung)<br />

werden von Becker die Schemata kontrolliert/<strong>nicht</strong> kontrolliert und<br />

seelisch gesund/krank genutzt.<br />

Seelische <strong>Gesundheit</strong> kann nach Becker (a.a.O, S.35ff.) im Trierer Persönlichkeitsfragebogen<br />

gemessen werden. Eine seelisch gesunde Person<br />

hat eine stark ausgeprägte Fähigkeit zur Bewältigung von Anforderungen,<br />

ein hohes Selbstwertgefühl und eine hohe Lebenszufriedenheit.<br />

Ihr Leben erscheint ihr sinnvoll, sie ist relativ frei von Gefühlen der<br />

Ohnmacht und der Hilflosigkeit. Sie grübelt wenig, ist sorglos und<br />

wenig ängstlich, fühlt <strong>sich</strong> körperlich wohl und gesund, hat keine<br />

Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, sie ist durchsetzungsfähig,<br />

selbst<strong>sich</strong>er, selbstbewußt, entscheidungsschnell, dominant und<br />

trifft Entscheidungen gerne alleine, sie löst Probleme selbst und übernimmt<br />

Verantwortung für ihr Leben. Sie ist häufig unbeschwert, ruhig<br />

und ausgeglichen, interessiert an anderen. Sie kann Liebe geben, <strong>sich</strong><br />

in andere einfühlen und ist hilfsbereit.<br />

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