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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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stellt <strong>sich</strong> damit der Aufgabe, theoriegeleitet professionelle Kompetenz<br />

für KursleiterInnen in der <strong>Gesundheit</strong>sbildung zu beschreiben.<br />

Die Leitgedanken von Knörzers Modell der <strong>Gesundheit</strong>sbildung lassen<br />

<strong>sich</strong> wie folgt festhalten: In der <strong>Gesundheit</strong>sbildung steht <strong>nicht</strong> mehr<br />

das Vermitteln von Inhalten im Vordergrund – denn eine rein kognitive<br />

Wissensvermittlung bewirkt noch keine Veränderung von Verhalten<br />

und Einstellungen –, sondern die Unterstützung beim Entwickeln<br />

der Selbstkompetenz. Selbstkompetenz ist die Fähigkeit, die eigenen<br />

Begrenzungen und Rahmungen sensibel wahrzunehmen, Möglichkeiten<br />

zu kennen und anwenden zu können, diese Begrenzungen zu erweitern<br />

bzw., wo dies <strong>nicht</strong> möglich ist, sie zu akzeptieren.<br />

Inhaltsvermittlung ist zwar auch notwendig, es muß jedoch immer der<br />

Modellcharakter der Inhalte herausgestellt, d.h., es muß deutlich gemacht<br />

werden, daß die Inhalte <strong>nicht</strong> Wirklichkeit wiedergeben, sondern<br />

Konstruktionen über mögliche Wirklichkeit, und nach Möglichkeit<br />

müssen Hilfen gegeben werden, wie diese Modelle verändert werden<br />

können, denn es gibt keinen objektiven und allgemeingültigen<br />

Wahrheitsgehalt von Wissen. Hier bezieht Knörzer <strong>sich</strong> auf Foersters<br />

(1985, nach Knörzer 1994, S.12ff.) Unterscheidung zwischen trivialen<br />

und <strong>nicht</strong>-trivialen Systemen und folgert mit Bezug auf Foerster<br />

(a.a.O., S.99), daß die Inhalte der <strong>Gesundheit</strong>sbildung danach ausgewählt<br />

werden müßten, ob sie die Anzahl der Möglichkeiten vergrößern.<br />

Knörzers <strong>Gesundheit</strong>sbildungsverständnis ist hier mit Bezug auf<br />

Ernst (1992, a.a.O., S.104ff.) und Sommer (1989, a.a.O., S.102ff.)<br />

ausgesprochen hedonistisch.<br />

Der Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit und der Fähigkeit zur<br />

sensiblen Körpererfahrung kommt nach Knörzer (a.a.O., S.107ff.) zentrale<br />

Bedeutung zu, denn er begreift Sprache als das Mittel der strukturellen<br />

Kopplung zwischen den unabhängigen Systemen Gesellschaft<br />

und Kognition; Emotion als das Mittel der strukturellen Kopplung der<br />

unabhängigen Systeme Kognition und Körper.<br />

Die Prämissen des persönlichen Modells von Welt immer wieder zu<br />

hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern sieht Knörzer (a.a.O.,<br />

S.109f.) als eine grundlegende Voraussetzung für <strong>Gesundheit</strong>. Er geht<br />

davon aus, daß das Leben aus aufeinander bezogenen Polaritäten wie<br />

Spannung und Entspannung besteht. Ein regelmäßiges Pendeln zwischen<br />

diesen Polaritäten ist die Voraussetzung für <strong>Gesundheit</strong>, ein zu<br />

langes Verharren auf einem Pol oder zu starkes Ausschlagen in eine<br />

Richtung bewirken Krankheit. Eine Erweiterung der Zonen, in denen<br />

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