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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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sind (interne Kontrollüberzeugung) oder aber äußeren Einflüssen<br />

unterliegen (externale Kontrollüberzeugung). Menschen mit interner<br />

Kontrollüberzeugung scheinen <strong>sich</strong> mehr um ihre <strong>Gesundheit</strong><br />

zu kümmern.<br />

– Selbstwirksamkeit, d.h., Menschen halten <strong>sich</strong> für kompetent, ein<br />

Verhalten auch realisieren zu können (Bandura, 1977).<br />

– <strong>Gesundheit</strong> hat einen subjektiven Wert.<br />

– Attributionen und Attributionsstile, d.h., man kann unterscheiden,<br />

ob eher interne oder eher externe, zeitlich stabile oder variable Ursachen<br />

für Befindlichkeiten herangezogen werden.<br />

– Krankheitsschemata organisieren individuelle Vorstellungen von<br />

Krankheit und legen fest, wie <strong>sich</strong> eine Person verhält.<br />

Weber (1994) liefert wie Schwarzer (1990, 1992, 1996) Beispiele, die<br />

die These der Konstruktion von Wirklichkeit in bezug auf <strong>Gesundheit</strong><br />

und Krankheit illustrieren. Abgesehen von dem eher zufälligen Moment<br />

der jeweiligen Stimmung nennt sie im wesentlichen vier Faktoren,<br />

die erklären sollen, warum die Konstruktion der Wirklichkeit über<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>nicht</strong> der „objektiven“ Wirklichkeit entspricht:<br />

Als Abwehr bezeichnet sie das Phänomen, daß die Wahrnehmung von<br />

<strong>Gesundheit</strong>sgefährdungen von dem Bemühen geprägt ist, die Situation<br />

psychisch erträglich zu machen. Deshalb werden Risiken minimiert,<br />

Symptome geleugnet oder Risikoverhalten rationalisiert. Verständlich<br />

ist, daß das psychische System zunächst an seiner eigenen Aufrechterhaltung<br />

(und seinem Befinden) und erst in zweiter Linie am seiner<br />

Umwelt, zu der der Organismus gehört, interessiert ist.<br />

Nach Festinger (1957, zit. nach Weber 1994) neigen Personen dazu,<br />

Dissonanzen zwischen kognitiven Elementen zu vermeiden, d.h. Wahrnehmungen<br />

und Verhalten miteinander in Einklang zu bringen. Angenommen<br />

wird meist, daß das Verhalten an den Einstellungen und<br />

Wahrnehmungen orientiert ist, aber denkbar und wahrscheinlich ist<br />

auch der umgekehrte Fall, daß Einstellungen und Wahrnehmungen am<br />

Verhalten orientiert werden, d.h., Kognitionen ändern <strong>sich</strong>, wenn <strong>sich</strong><br />

das Verhalten ändert.<br />

Weber ist außerdem der Auffassung, daß Personen soziale Konstruktionen<br />

übernehmen, erklärt allerdings <strong>nicht</strong>, wie und unter welchen Voraussetzungen<br />

dies erfolgt.<br />

An anderer Stelle weist sie darauf hin, daß Risiken situationsspezifisch<br />

abgeschätzt werden und generelle Interventionen zur Veränderung von<br />

Kognitionen so ins Leere laufen.<br />

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