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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Die Wahrscheinlichkeit, daß der <strong>Gesundheit</strong>sbegriff einer Person mit<br />

dem einer anderen Person weitgehend übereinstimmt, ist um so geringer,<br />

je mehr demographische, soziale und kulturgeschichtliche Unterschiede<br />

bestehen. Identisch scheinen <strong>Gesundheit</strong>sbegriffe solange <strong>nicht</strong><br />

zu sein, wie die Lebensgeschichte von zwei Personen <strong>nicht</strong> identisch<br />

sind. Daraus ergeben <strong>sich</strong> für <strong>Gesundheit</strong>sbildung praktische Fragen<br />

und eine theoretische Aufgabe:<br />

– Die praktischen Fragen sind z.B.: Wie sind Kommunikation über<br />

ein Thema und Lernprozesse zu einem Thema möglich, wenn im<br />

Kurs so viele Definitionen des Themas vorhanden sind, wie Teilnehmende<br />

(einschließlich KursleiterIn) anwesend sind? Ist es notwendig,<br />

die Unterschiedlichkeiten zum Thema zu machen? Ist es erstrebenswert,<br />

daß <strong>sich</strong> die Definitionen am Ende der Kurses ähnlicher<br />

geworden sind als am Anfang, oder ist dies gar <strong>nicht</strong> möglich? Sprechen<br />

Ausschreibungen von <strong>Gesundheit</strong>skursen nur die an, die bereits<br />

eine gewisse Übereinstimmung in ihrem <strong>Gesundheit</strong>sverständnis<br />

mit dem der KursleiterIn haben? Ist es zur Erreichung unterrepräsentierter<br />

Bevölkerungsgruppen notwendig, daß die KursleiterIn<br />

im Sozialstatus diesen angestrebten Gruppen möglichst entspricht?<br />

Müßte es konzeptionell <strong>nicht</strong> mehr bedacht werden, daß <strong>Gesundheit</strong>skurse<br />

offen<strong>sich</strong>tlich vor allem Frauen ab einem bestimmten<br />

Alter ansprechen? Ist es überhaupt möglich, diejenigen mit <strong>Gesundheit</strong>skursen<br />

zu erreichen, die der Meinung sind, daß <strong>Gesundheit</strong><br />

<strong>nicht</strong> durch Handeln beeinflußt werden kann?<br />

– Die theoretische Aufgabe besteht darin, daß eine <strong>Gesundheit</strong>sdefinition<br />

gefunden werden muß, die <strong>nicht</strong> nur einen wissenschaftlichen<br />

Konsens soweit herstellen kann, daß sie <strong>sich</strong> als handlungsleitende<br />

Arbeitsdefinition eignet, sondern die darüber hinaus auch<br />

noch erklären kann, warum Menschen unter <strong>Gesundheit</strong> so unterschiedliche<br />

Dinge verstehen können und warum dies lebensgeschichtlich<br />

erlernt zu werden scheint, und die weiterhin Hilfestellungen<br />

gibt, wie trotz dieser unterschiedlichen Ausgangspunkte eine<br />

Verständigung möglich ist, die (möglicherweise) zu mehr <strong>Gesundheit</strong><br />

führen kann.<br />

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