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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Uhr damit auch fertig sein kann), anschließend findet eine Handlungsbewertung<br />

statt.<br />

Schwarzers sozial-kognitives <strong>Gesundheit</strong>sverhaltens-Modell der Vermeidung<br />

von gesundheitlich riskantem Verhalten scheint mit drei Einschränkungen<br />

hilfreich zur Erklärung von <strong>Gesundheit</strong>shandeln insgesamt<br />

zu sein:<br />

– Das Modell wäre auf den Gewinn an Wohlbefinden zu beziehen.<br />

Die Intentionsbildung ist dann abhängig vom wahrgenommenen<br />

Gewinn für das Wohlbefinden, mit der wahrgenommenen Intensität<br />

und der wahrgenommenen Gültigkeit zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt.<br />

– Das Modell hat seine Gültigkeit <strong>nicht</strong> für komplexe Handlungen,<br />

sondern nur jeweils für einzelne spezifische Schritte. Es müßte ergänzt<br />

werden durch ein Modell für die Umgangsweise mit Komplexität.<br />

– Das soziale Umfeld (Sozialkontakte, aber auch Lebensbedingungen)<br />

beeinflußt den Prozeß der Intentionsbildung und der Volition zu jedem<br />

Zeitpunkt, <strong>nicht</strong> die Entscheidungen des psychischen Systems<br />

determinierend, aber als seine Umwelt.<br />

Menschen handeln demnach gesundheitsbewußt, wenn sie persönlich<br />

davon Wohlbefinden erhoffen, wenn sie der Überzeugung sind, daß sie<br />

diese Handlung auch ausüben können, wenn sie glauben, diese Handlung<br />

im sozialen Kontext verträglich durchsetzen zu können, und<br />

wenn sie bei der Entscheidung zwischen verschiedenen Handlungsalternativen<br />

diesem Handeln zu einem bestimmten Zeitpunkt Priorität<br />

zumessen.<br />

Schwarzers Modell <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> so zusammenfassen: Das <strong>Gesundheit</strong>shandeln<br />

einer Person ist von ihrer Wahrnehmung (wahrgenommene Bedrohung<br />

bzw. wahrgenommener Gewinn, wahrgenommene Intensität,<br />

wahrgenommene Gültigkeit für die eigene Person), von ihrer Wirklichkeitskonstruktion<br />

bezüglich der Bedingungen des Organismus zur<br />

Aufrechterhaltung der Autopoiese abhängig. Das und ob sie z.B. zwischen<br />

mehreren Alternativen die für sie selbst zu diesem Zeitpunkt<br />

richtige Entscheidung treffen kann, d.h. von der Wirklichkeitskonstruktion<br />

über <strong>sich</strong> selbst und ihrer Stellung in der Welt. Das <strong>Gesundheit</strong>shandeln<br />

einer Person ist von ihrem sozialen Kontext abhängig,<br />

davon, wie sie <strong>sich</strong> mit ihrem Kontext auseinandersetzt, von der Wahrnehmung<br />

des sozialen Systems. Wenn <strong>sich</strong> das psychische System<br />

durch das Nachdenken über <strong>sich</strong> selbst und die Welt selbst erzeugt,<br />

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