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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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qualität zu erforschen, denn „Umweltmerkmale von existentieller Bedeutung<br />

werden zu <strong>Gesundheit</strong>srisiken“ (Fischer, 1994, S.88). Pauschal ist<br />

aktuell häufiges Auftreten von Zukunftsängsten, Vertrauensverlusten<br />

und Ohnmachtsgefühlen ange<strong>sich</strong>ts der ökologischen Bedrohung festzustellen<br />

(Cramer, 1992a). Fischer folgert daraus, daß <strong>Gesundheit</strong>sverhalten<br />

künftig auch Tätigkeiten umfassen müßte, die auf die Erhaltung<br />

und Förderung von Umweltbedingungen abzielen. Mit Pawlik (1991)<br />

ist Fischer der Meinung, daß die Schwierigkeiten umweltbewußten<br />

Verhaltens darin zu sehen sind, daß die Zusammenhänge zwischen<br />

Lebensstil und ökologischen Folgen durch die zeitliche Distanz schwer<br />

nachvollziehbar sind. Neben der zeitlichen Distanz wäre hier <strong>sich</strong>erlich<br />

auch die Komplexität der Zusammenhänge zu nennen. Cramer<br />

(1992a, S.133ff.) stellt die These auf, daß die Wahrnehmung tatsächlicher<br />

oder vermuteter Umweltbedrohungen psychosoziale Leiden auslöst,<br />

die die <strong>Gesundheit</strong> beeinträchtigen. Umweltbedrohung löst Streß<br />

aus.<br />

Offen<strong>sich</strong>tlich reagieren psychische Systeme auf wahrgenommene ökologische<br />

Bedrohung <strong>nicht</strong> nur mit einer Bewertung des unterschiedenen<br />

Phänomens als bedrohlich, als <strong>nicht</strong> ihrem Einfluß zugänglich,<br />

sondern als eine zumindest vorübergehend grundlegende Verun<strong>sich</strong>erung<br />

ihrer Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten. Nach Hallman/<br />

Wandersman (1992, S.101ff.; vgl. Fischer, 1994, S.94f.) werden<br />

Umweltbedrohungen unabhängig von der realen Gefahr langfristig als<br />

Streßfaktoren wirken,<br />

– wenn sie als für die eigene Person oder den engen sozialen Kontext<br />

gesundheitsbedrohend wahrgenommen werden,<br />

– wenn Un<strong>sich</strong>erheiten über Schutz und Schädigung bestehen und die<br />

Informationen widersprüchlich sind, d.h. wenn die Person die Gefahr<br />

<strong>nicht</strong> als stabil bewerten kann,<br />

– wenn ein Kontrollverlust erlebt wird, die Ereignisse unvorhersehbar<br />

und <strong>nicht</strong> beeinflußbar erscheinen, d.h. wenn die Person keine<br />

Handlungsmöglichkeiten wahrnimmt,<br />

– wenn die Verursacher als fahrlässig und ihrer sozialen Umwelt gegenüber<br />

als gleichgültig bewertet werden,<br />

– wenn die Verantwortlichen Schwächen bei der Problemlösung zeigen,<br />

– wenn zusätzliche materielle oder ideelle Folgen erwartet werden<br />

(z.B. Verfall der Grundstückspreise in der Umgebung eines Kraftwerkes),<br />

wenn soziale Ausgrenzungen drohen (z.B. zwischen dem<br />

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