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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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z.B. der Hilfe bei spezifischen gesundheitlichen Problemen. Während<br />

Englisch eindeutig eine andere Sprache ist, die – allerdings aus unterschiedlichen<br />

Gründen – im Sprechen (und Schreiben) erlernt wird, ist<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>nicht</strong> eindeutig definiert und keine Art, <strong>sich</strong> zu verhalten;<br />

deswegen kann Lernen von <strong>Gesundheit</strong> kein klares Ziel sein. Dies<br />

könnte es allenfalls dann sein, wenn man <strong>Gesundheit</strong> als etwas Gegenständliches<br />

auffassen würde und Lernen als ein Transformationsprozeß<br />

von etwas (<strong>Gesundheit</strong>), das außen ist, an einen anderen Ort,<br />

nach innen. Auch wenn die Alltagssprache dazu verführt, dies anzunehmen,<br />

indem sie „die“ <strong>Gesundheit</strong> und „das“ Lernen vergegenständlicht,<br />

lassen <strong>sich</strong> beide Vorstellungen so <strong>nicht</strong> halten.<br />

Fragt man Teilnehmende in einem Kurs nach ihren Zielen, können<br />

zum gleichen Thema ganz unterschiedliche Erwartungen geäußert<br />

werden, wie z.B.: „Ich möchte etwas gegen meine Rückenschmerzen machen“,<br />

„Ich will mich besser entspannen lernen“ oder „Ich habe einfach<br />

nur Lust, etwas für mich zu tun“. Es <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> nur feststellen, daß<br />

mit Eutonie, anderen Übeformen und Yoga grundsätzlich ähnliche<br />

Lernziele verfolgt werden können, sondern daß eine Übeform wie Yoga<br />

unterschiedliche bis gegensätzliche Ziele beinhalten kann. Es können<br />

spirituell-religiöse Lehrziele sein, es kann eine optimale körperliche Beweglichkeit,<br />

Entspannung oder Körperbeherrschung angestrebt werden,<br />

oder es kann das Ziel sein, körperliche Signale besser zu verstehen.<br />

Kursausschreibungstexte verzichten gelegentlich ganz auf eine Zielbestimmung<br />

oder formulieren utopische Glücksversprechen wie: „Yoga<br />

führt zur Harmonie und Gelassenheit“, ohne Auskunft, was genau das<br />

Ziel dieses einen Kurses sein könnte.<br />

Ziele der <strong>Gesundheit</strong>sbildung verstehen <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> von selbst: Für die<br />

gegenwärtige Praxis kommen grundsätzlich zwei allgemeine Zieldefinitionen<br />

als Rahmen für spezifische Ziele in Frage, auf die <strong>sich</strong> die <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

in ihrer institutionalisierten Form auch bezieht: Der<br />

„Rahmenplan <strong>Gesundheit</strong>sbildung an Volkshochschulen“ (PAS, 1985),<br />

ergänzt und zusammengefaßt durch das Selbstverständnispapier „<strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

an Volkshochschulen“ (DIE u.a., 1994a) und die<br />

„Ottawa-Charta für <strong>Gesundheit</strong>sförderung“ (WHO, 1986, in: Troschke<br />

u.a., 1996) 2 , die als eine Art Leitbild für die Praxis der <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

verstanden werden kann. Beide Sichtweisen schließen <strong>sich</strong><br />

<strong>nicht</strong> aus, sondern ergänzen <strong>sich</strong>. Während das Leitbild der <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

an Volkshochschulen den Blick auf die Lernmöglichkeiten<br />

von Personen legt, richtet das Leitbild <strong>Gesundheit</strong>sförderung die<br />

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