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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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mit einer systemischen Sichtweise – systematisch in ein Konzept der<br />

Erwachsenenbildung umzusetzen.<br />

„In einem analytischen Sinn wurde versucht, an die Theoriebildung zur<br />

systemischen Analyse komplexer Sozialsysteme anzuknüpfen, in der eine<br />

Schichtung der wahrgenommenen Realität in verschiedenen Ebenen relevanter<br />

Bezugsstrukturen zugrunde gelegt wird ... Gesellschaftlich vermittelte<br />

widersprüchliche Anforderungen an die Menschen auf den verschiedenen<br />

Handlungsebenen lassen <strong>sich</strong> in diesen Modellen als wesentliche<br />

Bestandteile persönlicher Konflikte und subjektiven Leidens rekonstruieren.<br />

Eine darauf gegründete systemische Sicht versucht den Prozeßcharakter in<br />

historischer, kultureller und biographischer Sicht zu erfassen und Veränderungsmöglichkeiten<br />

auf allen Handlungsebenen zu aktivieren, um einen<br />

individualisierenden, krankmachenden Problemdruck zu reduzieren“<br />

(Göpel, 1994b, S.17).<br />

Das daraus abgeleitete Mehrebenenkonzept „als ein Menü mit 5 Gängen,<br />

das erst durch eine sinnvoll abgestimmte Komposition der Zutaten ein<br />

ganzheitliches Wohlbefinden erzeugt“ (ebd.) wirkt gegenüber einer konstruktivistisch-systemischen<br />

Sichtweise dennoch zunächst als additive<br />

Schichtung.<br />

Bezogen auf die personenorientierte <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist Göpels<br />

didaktische Idee der fünf Handlungsebenen <strong>nicht</strong> in der Praxis realisiert<br />

worden, dort steht die Ebene der Individuen eindeutig im Vordergrund.<br />

Es wäre interessant, diesen Ansatz hin<strong>sich</strong>tlich seiner Umsetzbarkeit<br />

– verbunden mit dem Settingansatz – weiter zu verfolgen. 43<br />

Während Koch (1991) <strong>Gesundheit</strong>sbildung ausschließlich unter einem<br />

präventiven Ge<strong>sich</strong>tspunkt betrachtet und Haug (1991) demgegenüber<br />

die Eigenständigkeit einer in der Erwachsenenbildung verankerten<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung einfordert, versucht Knörzer (1994) <strong>sich</strong> unter<br />

einem konstruktivistisch-erziehungswissenschaftlichem Gedanken der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung zu nähern, übersieht aber ihre Verankerung in der<br />

Fachdisziplin. Er <strong>läßt</strong> viele der bildungstheoretischen Überlegungen zu<br />

<strong>Gesundheit</strong> ebenfalls weitgehend außer acht und verliert so die „Anschlußfähigkeit“<br />

an bestehende Konzepte, was deswegen bedauerlich<br />

ist, weil <strong>sich</strong> sowohl Göpel als auch Knörzer auf Bateson (1985) beziehen<br />

und somit Bezugspunkte möglich gewesen wären. Knörzers Vorgehen<br />

ist – trotz seiner unter gesundheitswissenschaftlicher Betrachtung<br />

theoriearmen Darstellung – interessant, weil er den Versuch unternimmt,<br />

aus einer konstruktivistischen Sichtweise heraus ein Konzept<br />

für eine gesundheitspädagogische Fortbildung zu entwickeln. Knörzer<br />

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