Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...
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aber <strong>nicht</strong> unbedingt so, wie beab<strong>sich</strong>tigt. Pädagogisch intentionalisierte<br />
Handlungen bewirken eine Sozialisation ganz eigener Art. Wer Menschen zu<br />
Nichtrauchern erziehen will, bewirkt, daß sie entweder Nichtraucher werden<br />
oder Raucher bleiben. <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist eben <strong>nicht</strong> intentionaliserte<br />
Erziehung: Sie zeigt Möglichkeiten, sie gibt keine vor.<br />
24 Auch hier geht es <strong>nicht</strong> um eine Bewertung zwischen guter und schlechter<br />
<strong>Gesundheit</strong>sbildung, sondern um eine Beschreibung ihrer Möglichkeiten.<br />
25 Für andere Bildungsfelder, z.B. die berufliche Bildung, ließe <strong>sich</strong> ähnliches<br />
formulieren: Sie stellt keine Arbeitsplätze her, sie entscheidet <strong>nicht</strong> über die<br />
Kriterien in der Auswahl eines Arbeitsplatzes, sie kann als Organisation <strong>sich</strong><br />
<strong>nicht</strong> davon abhängig machen, ob die Menschen einen Arbeitsplatz haben<br />
oder <strong>nicht</strong>, ihr Erfolg <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> auch <strong>nicht</strong> daran messen, ob nach Maßnahmenabschluß<br />
ein Arbeitsplatz gefunden wird. Ange<strong>sich</strong>ts der pragmatischen<br />
Wende der Erwachsenenbildung ist diese Differenz besonders zu betonen.<br />
26 Ein völlig andere Frage ist die, welche gesellschaftlichen Ansprüche, was psychische<br />
Systeme lernen sollten und was <strong>nicht</strong>, vorhanden sind.<br />
27 Vgl. Breloer/Dauber/Tietgens, 1980; Dittmann, 1981, 1986; Behrsing, 1993;<br />
Boensch, 1984; Broedel, 1983; Brunner, 1983; Dörry, 1981; Geißler, 1982;<br />
Gerstadt, 1983; Gruber, 1984; Haring, 1982; Harney/Krieg/Gahlmann,<br />
1983; Holzapfel, 1990; Kade, 1982; Kempes, 1985; Knoll, 1988; Koopmann,<br />
1988; Lenner, 1988; Lößl, 1985; Mader, 1980, 1981, 1982; Markert, 1981;<br />
Mauermann, 1986; Müller, 1986; Naumann, 1980; Packebusch, 1987;<br />
Pfeiffer, 1985; Röchner/Haeberlin, 1986; Romberg, 1992; Schimpf, 1980;<br />
Schlutz, 1982; Schmiel, 1990; Schmitz, 1981; Schneider, 1980; Siebert, 1980,<br />
1981, 1985; Tietgens, 1980, 1982, 1983, 1984.<br />
28 Vgl. Venth, 1987a, 1987b, 1988c, 1991b, 1994a, 1994b; Blättner, 1994a;<br />
Blättner/Borkel/Venth, 1996.<br />
29 Zum unterschiedlichen Setting gehören z.B. die unterschiedliche Intensität<br />
und Verbindlichkeit, damit verbunden unterschiedliche Tiefe und unterschiedliches<br />
Maß an Selbst- und Fremdverantwortung. Zum Setting der Erwachsenenbildung<br />
gehören beispielsweise: organisierter Lernrahmen, Freiwilligkeit<br />
und Selbstverantwortung, Zugänglichkeit für Lernen in der Gruppe.<br />
30 Vgl. Perrez, 1990, S.103; Bastine, 1992, S.199; Becker, 1995, S.404<br />
31 An dieser Stelle erfolgt eine Bewertung. Dienten die Aussagen bisher dazu, die<br />
Möglichkeiten der <strong>Gesundheit</strong>sbildung zu beschreiben, wird hier zwischen<br />
guter und schlechter <strong>Gesundheit</strong>sbildung unterschieden. Gute <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />
gibt die Definitionsmacht an Teilnehmende zurück, indem sie in der<br />
binären Trennung von (gesundheitsbezogen) wissend/<strong>nicht</strong>wissend das Sowohl-als-auch<br />
einführt. Teilnehmende sind in bezug auf <strong>Gesundheit</strong> sowohl<br />
wissend als auch <strong>nicht</strong>wissend.<br />
32 Ange<strong>sich</strong>ts der bisherigen Uneindeutigkeit des <strong>Gesundheit</strong>sbegriffs steht dies<br />
allerdings in Frage. Wenn <strong>sich</strong> weder Wissenschaft noch Laien auf einen<br />
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