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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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und physischen Kräfte besinnen und Krankheiten bewältigen können,<br />

zur Wiederentdeckung verlorengegangener Fähigkeiten und Bedürfnisse<br />

beitragen, wie z.B. einen Blick für die Naturschönheit gewinnen,<br />

Erlebensfähigkeit der Sinne entfalten, Bewegungsmöglichkeiten erhalten,<br />

Gefühle äußern, Kontakte unbefangen knüpfen, Phantasie entwikkeln,<br />

Fragen stellen können. Um <strong>Gesundheit</strong> als Thema von Bildung<br />

fassen zu können, ist Sieberts Vielseitigkeit des Lernbegriffs von grundlegender<br />

Bedeutung, die Idee der „mentalen <strong>Gesundheit</strong>“ findet <strong>sich</strong><br />

bei anderen AutorInnen aber nur noch als randständige Bemerkung<br />

über die insgesamt gesundheitsfördernde Wirkung der Teilnahme am<br />

gesellschaftlichen Leben und des Zugangs zu Wissen (Blättner, 1994a).<br />

In der Vielseitigkeit des Lernbegriffs stimmt Siebert z. B. mit Venth<br />

(1987a, 1987b, 1987c, 1988a, 1988b, 1988c, 1990a, 1990b, 1991a,<br />

1991b, 1992, 1993, 1994a, 1994b) überein, deren Ideen stark mit der<br />

Praxis der <strong>Gesundheit</strong>sbildung (zumindest an Volkshochschulen) verbunden<br />

sind. Ihr Ansatz der <strong>Gesundheit</strong>sbildung, wie er aus der Praxis<br />

einerseits und theoretischen Grundlagen der Erwachsenenbildung<br />

und aus der <strong>Gesundheit</strong>sförderung andererseits entwickelt und in der<br />

Praxis aufgegriffen wurde, <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> in den folgenden Stichworten kurz<br />

umreißen:<br />

– <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist subjektorientiert, d.h., Venth stellt die Belange<br />

von Menschen, ihre Alltagserfahrungen, ihr subjektives Erleben<br />

und Erkennen in den Mittelpunkt der <strong>Gesundheit</strong>sbildung.<br />

Dazu gehört auch die Orientierung am Wissen von Laien gegenüber<br />

der Dominanz ärztlicher Experten. Selbstbestimmung über <strong>Gesundheit</strong><br />

und die Förderung persönlicher Kompetenzen zur Erleichterung<br />

dieser Selbstbestimmung stehen im Vordergrund.<br />

– <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist frauenorientiert, insofern es konzeptionelle<br />

Bedeutung hat, daß Frauen in der Praxis der <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

die Nutzerinnen sind. Konzepte haben deswegen Belange von Frauen<br />

in einem emanzipativen Sinn zu berück<strong>sich</strong>tigen. Emanzipation<br />

beinhaltet aber <strong>nicht</strong> eine Orientierung an männlichen Vorbildern,<br />

sondern betont die gesellschaftliche Relevanz des Wissens und der<br />

Errungenschaften von Frauen im Sinne eines pfleglicheren (moderner<br />

formuliert: nachhaltigen) Umgangs mit <strong>sich</strong> und der Mitwelt,<br />

der sozialverträglich ist. Als Beispiel für eine geschlechtsdifferenzierte<br />

Sichtweise benennt Venth selbst die Forderung von Frauen zur<br />

Sozialverträglichkeit ökologischen Handelns. Sie zitiert auf einer<br />

Veranstaltung in Willebadessen (1996) eine Berliner Aktion von<br />

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