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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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gung diskutiert, da es <strong>sich</strong> gut mit dem Gedanken der Selbstbestimmung<br />

über <strong>Gesundheit</strong> verbinden <strong>läßt</strong>. 17 Trojan vertritt sogar die An<strong>sich</strong>t,<br />

daß <strong>Gesundheit</strong>sförderung im Sinne der Ottawa-Charta mit<br />

Empowerment gleichzusetzen ist. 18 Es geht ihm um die Stärkung des<br />

Selbstwertgefühls von betroffenen Menschen, die Förderung der<br />

Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit einzelner, die Förderung des<br />

Zusammenschlusses von Personen zur besseren Durchsetzung gemeinsamer<br />

Interessen und die Aktivierung der BürgerInnen zu mehr Mitwirkung<br />

in Politik und Gesellschaft. Die Verbindung zur <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

ist insofern sehr naheliegend, als <strong>sich</strong> Verbindungen zum<br />

Kohärenzsinn ziehen lassen, der das Vertrauen von Menschen, individuelle<br />

und kollektive Ziele zu erreichen, zu seinem Gegenstand macht.<br />

Empowerment ist in gewissen Sinn der Weg, der zu Erreichung des<br />

Kohärenzsinns vorgeschlagen wird. 19<br />

Im Zentrum des Konzeptes Empowerment steht in der Beobachtung<br />

von Menschen das Differenzschema Mangel/Fähigkeiten. Gegenüber<br />

der einen Seite der Differenz, nämlich Mangel oder Defizite, die in der<br />

psychosozialen Arbeit im allgemeinen im Vordergrund stehen, wird die<br />

andere Seite, die der Fähigkeiten und Kompetenzen, in den Vordergrund<br />

gestellt, aber als die andere Seite, die eben auch vorhanden ist<br />

und die Möglichkeit beinhaltet, die Situation des Mangels zu überwinden.<br />

Empowerment sieht das Sowohl-als-auch, wenn Stark formuliert:<br />

„Empowerment-Prozesse erzählen Geschichten von Menschen und ihren<br />

Zusammenschlüssen, denen es gelungen ist, ihre eigenen Ressourcen und<br />

Stärken zu erkennen und diese in soziale Handlungen umzusetzen. Empowerment<br />

ist also als ein Prozeß zu betrachten, in dem Menschen, Organisationen<br />

oder Gemeinschaften ihren ökologischen und sozialen Lebensraum<br />

gestalten und so mit einschränkenden Bedingungen und problematischen<br />

Situationen kreativ und ihren Bedürfnisses gemäß umgehen lernen.<br />

Der Blickwinkel richtet <strong>sich</strong> hier gezielt auf die Ressourcen und Stärken<br />

der Menschen, auf ihre Potentiale zur Lebensbewältigung und -gestaltung<br />

– auch unter den eingeschränkten Bedingungen des Mangels oder vor dem<br />

Hintergrund vielfältiger persönlicher und sozialer Defizite“ (Rappaport,<br />

1985, S.269).<br />

Stark führt im Differenzschema Mangel/Fähigkeiten das Sowohl-alsauch<br />

ein, indem er den Blickwinkel in der Situation des Mangels auf<br />

die Fähigkeiten verschiebt. Er kann <strong>sich</strong> hier auf Rappaport berufen,<br />

der im Differenzschema Bedürfnisse/Rechte das gleiche tut: „Mit dem<br />

Konzept Empowerment können wir <strong>nicht</strong> länger Menschen einfach als<br />

197

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