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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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allfälligen Therapie zu entgehen. Der individuelle Freiraum für ,erlaubte‘<br />

körperliche und psychische Zustände oder Kommunikationen ist<br />

zwangsläufig sehr eng, wenn stets diese Merkmale demonstriert werden<br />

müssen.“<br />

Überzufällig paßt der Typ der autonomen Persönlichkeit auch in ein<br />

Muster gesellschaftlich gerade erwünschter und moderner Verhaltensmuster:<br />

die flexible, sozial kompetente Persönlichkeit, die mit jeder<br />

Situation zurechtkommt, <strong>sich</strong> immer zu helfen weiß, keine Angst oder<br />

Feindseligkeit kennt. Wer <strong>nicht</strong> in die Falle einer solchen gesellschaftlichen<br />

Normierung geraten will, wird mit solchen Persönlichkeitskonzepten<br />

der Stabilität wenig anzufangen wissen.<br />

3.3 Strategien der Streßbewältigung<br />

Antonovskys Salutogenesekonzept ist im Zusammenhang mit der<br />

Streßforschung entstanden. Auch Eysencks Erklärung für die Bedeutung<br />

von Persönlichkeitstypen steht im Zusammenhang mit einem<br />

Modell der Streßbewältigung. Die Streßforschung geht dem Fragenkomplex<br />

nach, unter welchen Bedingungen welche Lebensereignisse<br />

von Personen als Streß empfunden werden, wie sie <strong>sich</strong> körperlich auswirken<br />

und wie Personen Streßfaktoren angemessen bewältigen können.<br />

Wie entsteht Streß? Nicht Persönlichkeitsstrukturen, sondern Lebensereignisse<br />

werden in einem Forschungsansatz als für <strong>Gesundheit</strong> ausschlaggebend<br />

betrachtet. Holmes/Rahe (1967; auch Schwarzer, 1992,<br />

S.132f.; Teegen, 1985, 1992a, S.15) haben zur Streßforschung einen<br />

Fragebogen kritischer Lebensereignisse entwickelt (Social Readjustment<br />

Rating Scale, SRRS). 43 Ereignisse wurden von einer Gruppe<br />

von Beurteilern danach eingeschätzt, in welchem Ausmaß sie eine<br />

Wiederanpassung erforderlich machen, somit Streßindikatoren darstellen.<br />

Diese wurden entsprechend der LCU (Life Chance Unit) in eine<br />

Rangfolge gebracht, wobei Heirat willkürlich auf LCU 50 festgelegt<br />

wurde, Tod des Ehegatten steht mit einem LCU 100 an der Spitze der<br />

Liste.<br />

Je höher der Grad an erreichten LCUs im vorangegangenen Zeitraum<br />

ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Erkrankung,<br />

und zwar unabhängig davon, ob das Ereignis positiv oder<br />

negativ bewertet wurde.<br />

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