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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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– Im Konflikt zwischen zwei Möglichkeiten wird das Schema des Sowohl-als-auch<br />

als die eine Seite der Neutralität eingeführt.<br />

– Zur Erweiterung von Möglichkeiten wird die andere Seite der Neutralität,<br />

das Weder-noch, insofern eingenommen, als dadurch andere<br />

Schemata zur Beurteilung eines Konfliktes als Möglichkeit eingebracht<br />

werden.<br />

– Um Gewißheiten in Frage zu stellen, ist das Oszillieren zwischen<br />

zwei Seiten der Parteilichkeit sinnvoll.<br />

Wohlgemerkt beziehen <strong>sich</strong> diese Möglichkeiten <strong>nicht</strong> nur auf kognitive,<br />

sondern auch auf körperliche Prozesse, sonst würden sie in der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung, die vor allem mit körperorientierten Methoden<br />

arbeitet, ihren Sinn verlieren.<br />

Am Beispiel der Streßbewältigung kann dies noch einmal präzisiert<br />

werden: Soziales System, ökologisches System, Organismus, psychisches<br />

System handeln jeweils nach ihrer eigenen Logik, ihren eigenen<br />

Bedingungen zur Aufrechterhaltung des Systems. Die Anforderungen<br />

an die Aufrechterhaltung der Autopoiese des Organismus erfordern<br />

z.B. das Einhalten von Rhythmen wie Spannung und Entspannung.<br />

Das soziale System fordert zu seiner Aufrechterhaltung persönliche<br />

Leistung, Übernahme von Verantwortung, Beziehungsarbeit in der<br />

Interaktion. Aus der Perspektive einer Person kann dies einen Konflikt<br />

darstellen. Es kann sein, daß in der Wahrnehmung des psychischen<br />

Systems, seiner Beobachtung der Welt und des Organismus, zwischen<br />

der Anforderung nach Entspannung und der nach Übernahme von<br />

Verantwortung ein Konflikt entsteht. Konflikte sind <strong>nicht</strong> nur zwischen<br />

diesen beiden Systemen, sondern an jeder Stelle der strukturellen<br />

Kopplung möglich. Die Wahrnehmung eines solchen Konfliktes<br />

kann in dem psychischen System das Erleben von Streß bewirken.<br />

Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten des Umgangs damit, die jeweils<br />

zu Krankheit oder <strong>Gesundheit</strong> führen können:<br />

– Die Person kann auf die Anforderungen ihres Körpers bzw. dessen,<br />

was sie als Anforderungen des Körpers wahrnimmt, hören. Sie wertet<br />

die eine Seite des Konfliktes damit ab. Sie hört auf, Streß zu erleben.<br />

Es ist aber möglich, daß sie damit im sozialen System unter<br />

Druck gerät, die Aufrechterhaltung ihr wichtiger sozialer Systeme<br />

(z.B. Familie) kann gefährdet sein. In diesem Fall kann Krankheit<br />

z.B. ein Schutzmechanismus sein, der der Person erlaubt, den Anforderungen<br />

ihres Körpers nachzugeben, während der soziale Druck<br />

nach<strong>läßt</strong>, weil das Verhalten der Person sozial legitimiert ist.<br />

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