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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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– Die Person kann auf die Anforderungen des sozialen Systems bzw.<br />

dessen, was sie als solches wahrnimmt, hören. Sie wertet die andere<br />

Seite des Konfliktes damit ab und hört evtl. auf, Streß zu erleben.<br />

Es ist aber möglich, daß sie damit die Aufrechterhaltung der Autopoiese<br />

des Organismus gefährdet und krank wird.<br />

– Die Person kann versuchen, ihre Wahrnehmungen zu beeinflussen.<br />

Sie kann die an sie gestellten Anforderungen neu interpretieren. Solange<br />

ihre Neukonstruktionen viabel sind, ist der Konflikt aus der<br />

Welt geschafft. Das Verhalten, das sie zeigt, entspricht entweder der<br />

Abwertung der einen oder der anderen Seite. Die Person kann aber<br />

auch versuchen, durch stoffliche und <strong>nicht</strong>stoffliche Drogen ihre<br />

körperlichen Reaktionen oder die sozialen Reaktionen oder beide<br />

<strong>nicht</strong> mehr wahrzunehmen. Sucht ist eine möglich Folge einer <strong>nicht</strong><br />

angemessenen Bewältigungsform.<br />

– Die Person kann zwischen den Anforderungen des einen Systems,<br />

bzw. ihrer Wahrnehmung davon, und denen des anderen Systems in<br />

unterschiedlichen Geschwindigkeiten oszillieren. Z.B.: „Solange ich<br />

noch kann, will ich etwas leisten. Ausruhen kann ich mich, wenn<br />

ich in Rente bin.“ „Zum Ausruhen sind Urlaub und Wochenende<br />

da, unter der Woche muß ich fit sein.“ „Acht Stunden Arbeit sind<br />

genug, jetzt will ich mich entspannen.“ „Wenn ich alle zwei Stunden<br />

eine Pause mache, bin ich danach optimal leistungsfähig.“ usw.<br />

Die Geschwindigkeit des Oszillierens kann mit körperlichen Rhythmen<br />

übereinstimmen oder dies <strong>nicht</strong> tun. Tut sie es <strong>nicht</strong>, ist Krankheit<br />

die mögliche Folge. Das Oszillieren selbst kann aber auch als<br />

krankmachendes Sich-<strong>nicht</strong>-entscheiden-Können wahrgenommen<br />

werden.<br />

Eine immer für alle Personen objektiv richtige Lösungsstrategie gibt es<br />

<strong>nicht</strong>. Die Teilnahme an Maßnahmen der <strong>Gesundheit</strong>sbildung spricht<br />

zunächst dafür, daß im Konflikt ein Mangel erlebt wird. Dies sagt aber<br />

noch <strong>nicht</strong>s darüber aus, welche Hoffnungen, Wünsche, Erwartungen<br />

damit verbunden sind: Es kann sein,<br />

– daß die Person eine Stärkung ihrer Aufmerksamkeit auf den Körper<br />

erleben möchte, eine Legitimation ihres Handelns im sozialen Kontext<br />

der Kommunikation in der Gruppe sucht,<br />

– daß die Person anstrebt, ihren Organismus z.B. durch Bodybuilding,<br />

Konditionstraining, Gewichtsreduktion dem, was sie als soziale<br />

Anforderung wahrnimmt, besser anzupassen,<br />

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