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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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hier zu sagen, daß die Kompetenzerwartung <strong>nicht</strong> nur von der Überzeugung<br />

der eigenen Fähigkeit abhängt (ich kann auch ausreichend<br />

schlafen und liege dann <strong>nicht</strong> nur grübelnd im Bett), sondern daß hier<br />

bereits soziale und situative Faktoren eine Rolle spielen: Eine Person<br />

wird nur dann die Kompetenzerwartung haben, ausreichend und regelmäßig<br />

schlafen zu können, wenn sie <strong>nicht</strong> im Schichtdienst arbeitet<br />

oder ihre Lebensbedingungen sie zwingen, um 4.30 Uhr aufzustehen, 36<br />

oder Lärm oder Kleinkinder sie im Schlaf stören. Schwarzer sieht solche<br />

situativen Barrieren erst im volitionalen Prozeß der Handlungsplanung<br />

und Handlungskontrolle auftreten. Demgegenüber wäre aber zu<br />

vermuten, daß die Wahrnehmung situativer oder lebensbedingter Barrieren<br />

bereits die Kompetenzerwartung beeinflußt, während Barrieren,<br />

die <strong>nicht</strong> erwartet bzw. <strong>nicht</strong> wahrgenommen eintreffen, zwischen<br />

Handlungsplanung und Handlungskontrolle eine weitere Hürde darstellen.<br />

Soziale Erwartungen sind für Schwarzer dann noch einmal ein Spezialfall<br />

der Konsequenzerwartungen (Ergebniserwartungen). Hier <strong>läßt</strong><br />

<strong>sich</strong> ihm wieder folgen: Die Intention, ausreichend zu schlafen, wird<br />

<strong>sich</strong>erlich auch davon abhängen, ob das soziale Umfeld (z.B. Vorgesetzte,<br />

KollegInnen) dies erwartet oder ob erwartet wird, daß andere Aspekte<br />

(z.B. der Aufrechterhaltung von Sozialkontakten durch lange<br />

Kneipenabende) Vorrang haben. Soziale Erwartungen sind dabei keineswegs<br />

unbedingt als gesundheitsmotiviert anzusehen, sie können in<br />

<strong>sich</strong> widersprüchlich sein. Zu vermuten wäre, daß bei widersprüchlichen<br />

sozialen Erwartungen entweder denen aus dem engeren Umfeld<br />

nachgegangen wird, d.h. von Personen, die besonders hohe emotionale<br />

Bedeutung für soziales Wohlbefinden haben, oder denen, die dem eigenen,<br />

stärkeren Wunsch entsprechen.<br />

Die Volition wird bei Schwarzer u.a. (1992, S.73ff.) <strong>nicht</strong> als Willenskraft<br />

verstanden, sondern als Sammelbegriff für alle handlungsbezogenen<br />

Kognitionen direkt vor, während und nach einer Handlung, um<br />

sie von der Motivation abzugrenzen, die <strong>sich</strong> auf die Intentionsbildung<br />

beschränkt. Sie besteht aus der Handlungsplanung oder dem Vorsatz<br />

(ich werde heute um 22.00 Uhr ins Bett gehen, um ausreichend zu<br />

schlafen), die nochmals von der Kompetenzerwartung abhängt (dies ist<br />

heute auch möglich, und ich werde dann einschlafen können), dann<br />

wird die Handlung initiiert. Während dieser aktionalen Phase findet<br />

eine ständige Handlungsausführungs-Kontrolle statt (ich sehe z.B. auf<br />

die Uhr, plane meine unverzichtbaren Aktivitäten so, daß ich bis 22.00<br />

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