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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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sitionen festgefahren sind, oder die Gruppe dies vorübergehend erfordert,<br />

aber <strong>nicht</strong> in der Ab<strong>sich</strong>t, die neu eingenommene Position auch<br />

durchzusetzen.<br />

3. Die Haltung der Gelassenheit<br />

Auch in der Betrachtung von verschiedenen Möglichkeiten, aus einer<br />

konstruktivistisch-systemischen Perspektive professionelle Haltungen<br />

zu beschreiben, ergibt <strong>sich</strong> ein roter Faden, der es ermöglicht, eine<br />

Haltung zu definieren, die mit den in Kapitel II formulierten Zielen<br />

der <strong>Gesundheit</strong>sbildung in enger Verbindung steht.<br />

Der Unterschied zwischen dem Verständnis von Laien von <strong>Gesundheit</strong><br />

und angemessenem <strong>Gesundheit</strong>shandeln erklärt <strong>sich</strong> aus konstruktivistischer<br />

Sicht mit der lebensgeschichtlichen Konstruktion von Wirklichkeit.<br />

Die Differenz <strong>Gesundheit</strong>/Krankheit zeigte <strong>sich</strong> als eine im<br />

sozialen System durch Kommunikation entstandene Erklärung für im<br />

Organismus verursachte beobachtbare Phänomene. Ziel der <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

kann es in der Folge <strong>nicht</strong> sein, eine Definition von angemessenem<br />

Handeln durch die Lehrperson an die Teilnehmenden<br />

vermitteln zu lassen, was aufgrund aller Aussagen über Lernen und<br />

Bildung als Prozesse aktiver Wirklichkeitskonstruktion auch <strong>nicht</strong><br />

möglich wäre. Ziel ist es, <strong>sich</strong> andere Sichtweisen, Erfahrungen und<br />

Möglichkeiten (verbal und nonverbal) kommunikativ zu erschließen,<br />

Gewißheiten in Frage zu stellen, d.h. zunächst Nichtwissen zu produzieren.<br />

Ziel ist es, situationsangemessen eine Wahl zwischen Mengen<br />

von Verhaltensalternativen treffen zu können, was voraussetzt, daß<br />

durch Kommunikation diese Verhaltensalternativen zugänglich werden.<br />

Das Lernen in der Gruppe hat gegenüber dem Lernen von einzelnen<br />

eine neue Qualität. Die Schlußfolgerung einer konstruktivistischen<br />

Theorie über Erkennen und Lernen ist gerade <strong>nicht</strong> das Lernen<br />

in Selbstlernzentren, sondern das Lernen durch Kommunikation. Aufgabe<br />

der KursleiterInnen ist es, Differenz kommunikativ zugänglich zu<br />

machen.<br />

Hierzu müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt und Rahmenbedingungen<br />

geschaffen sein, deren Organisation Aufgabe der KursleiterInnen<br />

ist: Der Lerninhalt muß für alle bedeutsam sein. Die KursleiterInnen<br />

brauchen Flexibilität, um Inhalte zu finden, die diesen Kriterien<br />

entsprechen. Flexibilität, d.h. die Wahl zwischen unterschiedli-<br />

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