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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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– Es geht um neue Erklärungsmöglichkeiten für beobachtete Phänomene.<br />

– Es geht um weitere Möglichkeiten des Nachdenkens über <strong>sich</strong> selbst<br />

und die Welt, eine Erweiterung der Möglichkeiten im psychischen<br />

System, aber auch eine Erweiterung der Möglichkeiten des Handelns<br />

im körperlichen Sein.<br />

Ob eher emotionsbezogene oder eher problembezogene Bewältigungsstrategien<br />

sinnvoll (gesund) sind, hängt von der Passung der zugrundeliegenden<br />

Wahrnehmung der Situation als beeinflußbar/<strong>nicht</strong> beeinflußbar<br />

ab. Dies bedeutet, daß es keine generell richtige oder falsche<br />

Strategie gibt, sondern nur Strategien, die situationsbezogen (in Bezug<br />

zur jeweiligen Umwelt) passend oder weniger passend sind.<br />

Nicht Ambivalenzfreiheit, sondern die Möglichkeit, Ambivalenzen<br />

auszuhalten, trägt zu <strong>Gesundheit</strong> bei, dies gilt auch für gesundheitsbewußtes<br />

Verhalten. Eine gute Bewältigungschance ist möglicherweise<br />

die des gleichzeitigen Sich-Bewegens nach links und rechts, des emotionsorientierten<br />

und gleichzeitig problemorientierten Copings. Die<br />

Wahrnehmung von Wahlmöglichkeiten ist eine entscheidende gesundheitliche<br />

Voraussetzung. <strong>Gesundheit</strong>sbildung – und dies ist der zweite<br />

Ansatzpunkt – muß entsprechend Erweiterung, <strong>nicht</strong> Verengung<br />

von Möglichkeiten zum Ziel haben. Sie erweitert die Anzahl von Möglichkeiten<br />

und damit die Komplexität des psychischen Systems, ist also<br />

Bildung im originären Sinn.<br />

Verbinden wir die Idee des Modells der „Hinkelkästchenassoziation“<br />

von Simon – d.h., gedachte Sätze werden in einen bestimmten Kontext<br />

gestellt, der wiederum andere Assoziationen zu<strong>läßt</strong>, die wiederum ihren<br />

Kontext haben – als die Form, in der Denkprozesse wahrscheinlich<br />

stattfinden, mit dem bisher Gesagten, dann könnte eine mögliche Perturbation<br />

des psychischen Systems darin bestehen, auch andere als<br />

bisher oft benutzte, eingefahrene Assoziationsketten in der Interaktion<br />

zu entwickeln, die das psychische System dann übernehmen kann oder<br />

<strong>nicht</strong>. Die Perturbation bestünde demnach in einer Erweiterung von<br />

Möglichkeiten (der Assoziation) und könnte mögliche Wege aus<br />

Denkschleifen heraus zeigen, die genutzt werden können oder eben<br />

<strong>nicht</strong>.<br />

Der erste Ansatzpunkt, die Überprüfung von Viabilität, und der zweite<br />

Ansatzpunkt, die Erweiterung von Möglichkeiten, treffen <strong>sich</strong> an dieser<br />

Stelle. <strong>Gesundheit</strong>sbildung kann entsprechend <strong>nicht</strong> mehr, aber<br />

eben auch <strong>nicht</strong> weniger als durch Aufzeigen von verschiedenen Mög-<br />

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