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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Seelische <strong>Gesundheit</strong> ist damit ein breites Persönlichkeitskonstrukt,<br />

dessen Teilkomponenten unterschiedlich eng, aber dennoch jeweils<br />

signifikant zusammenhängen.<br />

Beckers (a.a.O., S.38ff.) zweite Dimension ist die Verhaltenskontrolle.<br />

Eine stark verhaltenskontrollierte Person ist besonnen, vorausschauend,<br />

vor<strong>sich</strong>tig, ordnungsliebend, normorientiert, kontrolliert und kann<br />

Belohnungen aufschieben. Sie beachtet Normen, hat ein strenges Gewissen,<br />

ist diszipliniert, ehrlich, pflichtbewußt, ordnungsliebend, prinzipientreu,<br />

konservativ und legt Wert auf gutes Benehmen. Sie ist zuverlässig,<br />

pünktlich, sorgfältig, arbeitsbesessen, fleißig und ehrgeizig.<br />

Sie plant auf lange Sicht, denkt vor dem Handeln, ist vernünftig und<br />

ausdauernd. Sie ist sparsam, weder vergnügungssüchtig noch unersättlich,<br />

genießerisch, triebhaft oder maßlos. Sie ist wenig begeisterungsfähig,<br />

hat wenig Spaß daran, Verrücktes zu tun, ist selten ausgelassen<br />

und leidenschaftlich. Sie hat kaum Sehnsucht nach Abenteuern, lebt<br />

<strong>nicht</strong> über ihre Verhältnisse und ist <strong>nicht</strong> auf der Suche nach Abwechslung.<br />

Diese zwei Dimensionen, Verhaltenskontrolle und seelische <strong>Gesundheit</strong>,<br />

werden auch bei Becker als X- und Y-Koordinaten in einem Netz<br />

beschrieben, in das <strong>sich</strong> für jede Person die entsprechenden Meßwerte<br />

eintragen lassen. Diese beiden Koordinaten kombiniert Becker<br />

(a.a.O., S.52) durch Überschneidungen zu einem Circumplexmodell<br />

der Persönlichkeit, d.h. einer kreisförmigen Anordnung von Eigenschaftsvariablen.<br />

Durch Beschreibung der Überschneidungen der beiden Faktoren entstehen<br />

acht grundlegende Persönlichkeitsmodelle: Menschen mit hoher<br />

seelischer <strong>Gesundheit</strong>, sozial angepaßte Menschen (hohe seelische<br />

<strong>Gesundheit</strong> und starke Verhaltenskontrolle), stark Verhaltenskontrollierte,<br />

Gehemmte (geringe seelische <strong>Gesundheit</strong> und starke Verhaltenskontrolle),<br />

gering seelisch Gesunde, Zügellose (geringe seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

und wenig Verhaltenskontrolle), gering Verhaltenskontrollierte,<br />

Selbstaktualisierte (geringe Kontrolle und hohe seelische <strong>Gesundheit</strong>).<br />

Die drei Persönlichkeitsstrukturen soziale Anpassung, hohe seelische<br />

<strong>Gesundheit</strong> und Selbstaktualisierung sind – gemäß sozialer Übereinkunft<br />

– den relativ Gesunden zuzuordnen, während die anderen fünf<br />

am ehesten für behandlungsbedürftige Personen gelten, wenn sie interne<br />

und externe Anforderungen <strong>nicht</strong> erfüllen können. Offen bleibt in<br />

Beckers Modell, wie Ambivalenzen darstellbar sind, wenn z.B. eine<br />

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