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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Frauen, die als Protest gegen die einseitig als Zusatzbelastung für<br />

Privathaushalte – und damit für die Tätigkeit von Frauen – geplante<br />

Hausmüllsortierung eine Anzeigenkampagne in Stil der Selbstanzeige<br />

zu Schwangerschaftsabbrüchen gestartet hatten: „Ich gestehe, ich<br />

habe gemischt gemüllt.“<br />

– <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist gesundheitsorientiert, <strong>nicht</strong> krankheitsorientiert.<br />

Es geht <strong>nicht</strong> um Verhütung von Krankheiten, die multifaktoriell<br />

bedingt sind und <strong>nicht</strong> medizinisch linear betrachtet werden<br />

können. Es geht um den Erhalt oder die Wiederherstellung von <strong>Gesundheit</strong><br />

als Prozeß der Alltagsbewältigung. <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist<br />

<strong>nicht</strong> präventiv, sondern Teil der Salutogenese, d.h. der Entstehung<br />

von <strong>Gesundheit</strong>.<br />

– <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist lebensweltorientiert in dem Sinne, in dem<br />

der Bezug zum Alltag und zur Lebenswelt der Teilnehmenden ein<br />

entscheidendes Paradigma ist. Es geht <strong>nicht</strong> darum, <strong>Gesundheit</strong>saspekte<br />

im Alltag zu berück<strong>sich</strong>tigen, sondern den Alltag gesundheitsfördernder<br />

zu gestalten: Die Fahrt mit dem Auto zum Jogging-<br />

Platz ist das Paradebeispiel dafür, was <strong>Gesundheit</strong>sbildung, so verstanden,<br />

eben <strong>nicht</strong> meint. Die Wahrnehmung körperlicher Befindlichkeit<br />

am Büroarbeitsplatz ist ein mögliches Beispiel gelungener<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung.<br />

– <strong>Gesundheit</strong>sbildung beinhaltet soziales Lernen in der Gruppe <strong>nicht</strong><br />

als Organisationsform, sondern als konzeptionellen Bestandteil. Die<br />

Teilnehmenden lernen <strong>nicht</strong> nur miteinander, sondern voneinander.<br />

Die soziale Mitwelt ist so in den Lernprozeß einbezogen.<br />

– <strong>Gesundheit</strong>sbildung steht <strong>nicht</strong> im Gegensatz zur Umweltbildung.<br />

Durch Lernprozesse über die innere Natur werden auch Lernprozesse<br />

über die äußere Natur im Sinne eines pfleglicheren Umgangs ermöglicht.<br />

Gerade dieser Aspekt ist Venth besonders wichtig. „Wenn<br />

Erwachsenenbildung Umwelt- und <strong>Gesundheit</strong>saspekte miteinander<br />

verbinden will, wird sie <strong>sich</strong> der kulturell üblichen Trennung zwischen<br />

Innen- und Außenwelten stellen müssen. Über eine entschiedene Lebensweltorientierung<br />

(statt des Ausgangspunktes von makrostrukturellen<br />

Betrachtungen) wird sie auch die gesundheits- und umweltschonenden<br />

oder -störenden Handlungssubjekte entdecken. Dann wird <strong>sich</strong>tbar, daß<br />

es <strong>sich</strong> um Frauen und Männer mit je unterschiedlichen Erfahrungsbedingungen<br />

und Interessenlagen handelt“ (Venth, 1996, S.102).<br />

Die Vorstellungen von Venth über die Frauen- und Alltagsorientierung<br />

und ihre spezifische Sichtweise des Zusammenhangs von innerer und<br />

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