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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Nach dieser ersten Phase ebben spontane Aktivitäten ab. Es gibt offen<strong>sich</strong>tlich<br />

die Möglichkeit, zur (veränderten) Normalität zurückzukehren<br />

oder den Empowerment-Prozeß weiter zu durchlaufen. Drei Faktoren<br />

scheinen die Wahl der Möglichkeit entscheidend zu beeinflussen:<br />

Zentral ist die Rolle eines unterstützenden Mentors. Er fördert die<br />

Entdeckung verborgener Fähigkeiten und Kompetenzen, ermutigt zu<br />

selbständigem sozialen und politischen Handeln und unterstützt explorative<br />

Erfahrungen in bislang unbekannten Handlungsfeldern.<br />

Damit ist eine mögliche Funktion von KursleiterInnen beschrieben.<br />

Ähnliche Funktion kann aber auch die gemeinsame Erfahrung in einer<br />

Gruppe Gleichbetroffener oder Gleichgesinnter haben, die ein förderndes<br />

soziales Klima herstellt und zur Ausbildung grundlegender Fähigkeiten<br />

dient. Beide Faktoren müssen <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> widersprechen, sondern<br />

können <strong>sich</strong> sinnvoll ergänzen. Gegenseitiger Austausch und die Funktion<br />

des „mentorship“ können die Erkenntnis fördern, daß die Themen<br />

der Gruppe und die Motivationen der einzelnen in gesamtgesellschaftliche<br />

Zusammenhänge eingebettet sind, wobei hier emotionale<br />

Prozesse, die aus eigenen Erfahrungen resultieren, wichtiger als kognitive<br />

Prozesse zu sein scheinen. Die Beobachtung der Möglichkeit des<br />

Handelns ergibt, daß bisher häufig getroffene Wahlen <strong>nicht</strong> mehr ausreichen;<br />

neue Möglichkeiten werden gedacht und ausprobiert. In der<br />

Entscheidung für eine Möglichkeit des Handelns ist die Interpenetration,<br />

d.h. das Zugänglichmachen der Komplexität von MentorInnen<br />

und Gleichbetroffenen wichtig, um neue Wahlmöglichkeiten in neuen<br />

Differenzschemata zu erfahren. Diese determinieren die Wahl <strong>nicht</strong>.<br />

Das folgende Handeln wirkt auf die Systemumwelt, führt zu neuen<br />

Beobachtungen der Systemumwelt und neuen Wirklichkeitskonstruktionen.<br />

Nach den ersten tastenden Versuchen erfahren neu erworbene Fähigkeiten<br />

und Engagement nach einiger Zeit eine Stabilisierung und werden<br />

teilweise zu Routine. Die entwickelten Kompetenzen werden in<br />

den Alltag integriert. Die Personen müssen jetzt damit fertig werden,<br />

daß sie <strong>sich</strong> weiterentwickelt und verändert haben, und dies in ihren<br />

engen sozialen Kontext integrieren. Neben dem Gewinn dieses Prozesses<br />

wird oft auch eine Trauer darüber empfunden, daß diese Entwicklung<br />

auch eine Wegentwicklung von vertrauten Menschen beinhalten<br />

kann.<br />

In der vierten Phase ist eine gewisse Sicherheit in der Anwendung der<br />

neuen Kompetenzen erreicht, die auch auf andere Lebensbereiche an-<br />

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