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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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ohne <strong>sich</strong> zu vergegenwärtigen, daß diese Differenzierung für das Konzept<br />

der Bildungseinrichtungen ohne Relevanz ist. Sowohl von den<br />

hauptberuflichen MitarbeiterInnen (a.a.O., S.105ff.) als auch von den<br />

TeilnehmerInnen (a.a.O., S.133) erhielt sie Hinweise auf die mangelnde<br />

Übertragbarkeit dieses Präventionsgedankens auf Bildung (Lernbedürfnisse<br />

Erwachsener sortieren <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> nach ihrem gesundheitlichen<br />

Zustand), ohne diese zu einem Überdenken ihres Ansatzes zu<br />

nutzen. Aus Kurstiteln und Kurstexten folgert sie das Überwiegen eines<br />

Verständnisses von <strong>Gesundheit</strong> als Zustand und das Fehlen sozialer<br />

Aspekte von <strong>Gesundheit</strong>, ohne zu reflektieren, ob eine solche Folgerung<br />

aus den Ausschreibungen gezogen werden kann und inwieweit<br />

Kursinhalte und Kurstexte in Übereinstimmung zu sehen sind. Sie<br />

bemängelt den fehlenden Zielgruppenansatz der Bildungsangebote, die<br />

„mehrheitlich offen, d.h. für alle Interessenten zugänglich“ (a.a.O.,<br />

S.101) sind, ohne zu bedenken, daß genau diese Offenheit gesetzlicher<br />

Auftrag der Erwachsenenbildung ist. 38 Ihr immanentes Verständnis von<br />

KursleiterInnen ist das von ExpertInnen, die Fachwissen gemäß den<br />

Kenntnissen der Lernpsychologie an Erwachsene vermitteln können.<br />

In ihrem Fazit fordert Koch (a.a.O., S.205ff.) folgende Veränderungen<br />

künftiger Bildungsarbeit:<br />

– Es sollten Wege zu einer gesundheitsgerechten Lebensweise aufgezeigt<br />

werden, die <strong>nicht</strong> unbedingt das Freisein von Belastungen bedeuten.<br />

– Die Idee der Integration einzelner Komponenten sollte Neuentwicklungen<br />

zugrundegelegt werden, und diese sollten soziale und ökologische<br />

Aspekte beinhalten. Gerade Umweltaspekte sind sehr wichtig.<br />

– Statt themenspezifischer Programmgestaltung sollten problembezogene<br />

Angebote entwickelt werden, die eine starke Zielgruppenorientierung<br />

beinhalten.<br />

– Dauerteilnahme soll <strong>nicht</strong> behindert, sondern gefördert werden.<br />

Die von Koch geforderte Integration einzelner Komponenten ist in der<br />

Diskussion inzwischen Konsens, über ihre Umsetzung gibt es unterschiedliche<br />

Vorstellungen. Die Orientierung an Verhaltensänderungen<br />

wird ebensowenig geteilt wie eine vorwiegend an präventiven Ge<strong>sich</strong>tspunkten<br />

ausgerichtete Zielgruppenorientierung.<br />

Haug begründet, warum eine Orientierung von <strong>Gesundheit</strong>sbildung an<br />

Verhalten <strong>nicht</strong> sinnvoll ist. Obwohl zeitgleich, aber wahrscheinlich<br />

unabhängig von Kochs Veröffentlichung geschrieben, kann das Buch<br />

von Haug unter einigen Aspekten als eine Entgegnung auf die Auffas-<br />

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