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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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<strong>Gesundheit</strong> für erfolgversprechend. Angestellte im öffentlichen Dienst<br />

sehen das Bemühen um <strong>Gesundheit</strong> eher als öffentliche Aufgabe, LehrerInnen<br />

an höheren Schulen stellen die gesellschaftlichen Ursachen<br />

von <strong>Gesundheit</strong>sproblemen in den Mittelpunkt (Faltermaier, 1994b).<br />

Schulze/Welters (1991, S.71) beziehen <strong>sich</strong> auf eine Münchner Befragung<br />

von Potthoff/Schwefel, in der diese neun interkorrelierende <strong>Gesundheit</strong>skomponenten<br />

1 ermittelt haben, die sie zu den beiden Faktorengruppen<br />

Wohlbefinden versus Mißempfinden und Leistungsfähigkeit<br />

versus Behinderung zusammenfaßten. Schulze/Welters sind in ihrer<br />

auf diesen <strong>Gesundheit</strong>skomponenten aufbauenden Untersuchung<br />

von einer Geschlechterdifferenz in den <strong>Gesundheit</strong>sdefinitionen ausgegangen.<br />

Sie fanden, daß <strong>nicht</strong> nur Geschlecht, sondern auch Alter zu<br />

verschiedenen Beschreibungen führt. Die <strong>Gesundheit</strong>sdefinitionen<br />

jüngerer Frauen waren der Definition jüngerer Männer ähnlicher als<br />

die Definition älterer Frauen den Aussagen älterer Männer. Wohlbefinden<br />

in Form von guten Nerven und guter Laune dominiert bei jungen<br />

und älteren Frauen. Kraft, Ausdauer und Leistungsfähigkeit sind bei<br />

jüngeren Frauen wichtig, <strong>nicht</strong> aber bei älteren Frauen. Ältere Frauen<br />

definieren <strong>Gesundheit</strong> häufig über Abwesenheit von Krankheit, Arztbesuchen<br />

und Schmerzen. In der Frage „Wann genau fühlen sie <strong>sich</strong> gesund?“<br />

bestand der größte Unterschied zwischen älteren und jüngeren<br />

Frauen. Jüngere Frauen nannten deutlich häufiger körperliche Aspekte.<br />

Bei älteren und jüngeren Männern sind Kraft, Ausdauer und Leistungsfähigkeit<br />

wesentliche Elemente ihrer <strong>Gesundheit</strong>sdefinition. Im<br />

Umgang mit Belastungen suchen ältere Männer wesentlich häufiger als<br />

jüngere Männer soziale Lösungen. 2<br />

In einer Studie über 60- bis 75jährige Männer und Frauen zeigte Lehr<br />

(1982), daß Frauen dieser Altersgruppe <strong>sich</strong> subjektiv weniger gesund<br />

einschätzten, als dies aufgrund des Arzturteils zu erwarten gewesen<br />

wäre. Männer dieser Altersgruppe schätzen dagegen ihr Befinden subjektiv<br />

zu gut ein.<br />

In einer internationalen Vergleichsstudie verdeutlicht Schaefer (1992,<br />

S.53ff.), daß Definitionen von <strong>Gesundheit</strong> kulturell geprägt sind, auch<br />

wenn die <strong>Gesundheit</strong>sdefinitionen quer durch alle Länder sehr breit<br />

gestreut waren. Nach Assoziationen zu <strong>Gesundheit</strong> gefragt, waren bei<br />

14- bis 25jährigen Testpersonen in Deutschland die häufigsten Assoziationen<br />

Krankheit, Arzt, Sport, Nahrung, Medizin, Krankenhaus; auf<br />

den Philippinen dagegen Körper, stark, geistig, gut.<br />

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