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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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en, <strong>sich</strong> mit Äußerungen <strong>nicht</strong> blamieren wollen, die Pause zum wichtigsten<br />

Teil des Unterrichts machen, immer zu spät kommen, <strong>nicht</strong><br />

widersprechen, ein aufmerksames Ge<strong>sich</strong>t machen, während sie in<br />

Gedanken ganz woanders sind, alles abschreiben, was an der Tafel steht<br />

oder <strong>sich</strong> gegenseitig Briefchen zustecken. Geht man davon aus, daß<br />

Bildung Möglichkeiten erweitern will, dann ist es sinnvoll, den Bildungsprozeß<br />

damit zu beginnen, andere Möglichkeiten des Lernens<br />

miteinander in die Interaktion einzubringen. Man stört die gelernte<br />

Schülerrolle, wenn man <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> als LehrerIn verhält. Auf seiten der<br />

Teilnehmenden gibt es allerdings offen<strong>sich</strong>tlich „Driftzonen“ 1 , von<br />

denen es abhängt, wieviel Störung ihrer lebensgeschichtlich entstandenen<br />

Vorstellung von einer Lehrperson und von Unterricht sie verkraften<br />

können, ohne <strong>sich</strong> über die KursleiterIn beschweren zu müssen,<br />

weil sie Unterricht anders gestaltet, als die Teilnehmenden dies gewohnt<br />

sind. Andererseits gibt es auch Vorstellungen, daß Lernen in der<br />

Erwachsenenbildung „irgendwie anders“ sein soll, als es die Teilnehmenden<br />

als SchülerInnen erlebt haben. Wahrscheinlich gibt es auch<br />

solche „Driftzonen“ für das Handeln von KursleiterInnen und von<br />

TeilnehmerInnen.<br />

Zu beschreiben wäre eine Metatheorie des Umgangs von KursleiterInnen<br />

mit den Teilnehmenden, die ausreichend allgemein ist, um spezifische<br />

Variationen zuzulassen und Möglichkeiten des Handelns <strong>nicht</strong><br />

einzuschränken, sondern neu zu eröffnen, andererseits aber als eine Art<br />

Leitbild für Handeln zur Orientierung dienen könnte. Sie kann neue<br />

Möglichkeiten nur dadurch aufzeigen, daß sie andere ausgrenzt; auch<br />

eine solche Beschreibung muß Komplexität reduzieren. Diese Metaebene<br />

der Beschreibung einer Art des Umgangs von KursleiterInnen<br />

mit den Teilnehmenden wird im folgenden als „professionelle Haltung“<br />

bezeichnet.<br />

Professionelle Haltung ist ein Erklärungsprinzip für im beobachtbaren<br />

Verhalten von KursleiterInnen überwiegende Phänomene. Die Aussage,<br />

ein Kursleiter oder eine Kursleiterin ist (als Person) streng, kompetent,<br />

unterhaltsam, nett, aufmerksam, großzügig usw., bedeutet, daß<br />

ihr in der Interaktion beobachtbares Verhalten von den BeobachterInnen<br />

als streng, kompetent, unterhaltsam ... wahrgenommen wird. Wie<br />

sie als Person ist, bleibt unzugänglich. Die Ursache dieses Verhaltens<br />

wird <strong>nicht</strong> bei den Teilnehmenden (auf unterschiedliche Teilnehmende<br />

wird eine KursleiterIn unterschiedlich reagieren), <strong>nicht</strong> bei den<br />

BeobachterInnen und deren Wirklichkeitskonstruktionen und <strong>nicht</strong><br />

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