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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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sind <strong>nicht</strong> zu trennen, es handelt <strong>sich</strong> um Phänomene der Wechselbeziehungen<br />

in einem sozialen System. Phänomene von Systemen müssen<br />

<strong>sich</strong> aus der Eigenlogik des Systems und seiner Umwelt erklären<br />

lassen. Soziale Systeme und psychische Systeme sind Sinnsysteme 1 ;<br />

Sinn ist die Leitdifferenz, die die Eigenlogik dieser Systeme beschreiben<br />

kann. In einem sozialen oder psychischen System kann <strong>sich</strong> alles<br />

entwickeln, was für dieses System Sinn macht. Dies bedeutet, daß <strong>sich</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung in ihrer Funktion für die Gesellschaft mit der<br />

Veränderung der Gesellschaft verändern muß. Das professionelle Handeln<br />

in der <strong>Gesundheit</strong>sbildung kann in der jeweiligen historischen<br />

Situation nur so sein, wie es in dieser Situation für die Gesellschaft<br />

Sinn macht, womit <strong>nicht</strong> gesagt ist, daß es jeweils nur einen möglichen<br />

Sinn und damit ein mögliches Handeln gäbe. In der Gesellschaft in<br />

Deutschland (und andernorts) hat <strong>sich</strong> seit dem Ende des neunzehnten<br />

Jahrhunderts die Erwachsenenbildung als ein soziales Teilsystem im<br />

sozialen System ausdifferenziert, womit spezifische Funktionen verbunden<br />

sind. <strong>Gesundheit</strong>sbildung als Bestandteil des sozialen Systems Erwachsenenbildung<br />

muß demnach auch in der Entwicklung der Erwachsenenbildung<br />

Sinn machen. Etwa ab den achtziger Jahren hat <strong>sich</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung innerhalb der Erwachsenenbildung zu einem eigenen<br />

Subsystem entwickelt, ab da muß die <strong>Gesundheit</strong>sbildung, will sie<br />

als Subsystem <strong>nicht</strong> aufhören zu existieren, <strong>sich</strong> auch in ihrer Eigenlogik<br />

entwickeln. Dies kann sie nur, solange sie in ihrer Umwelt (der<br />

Erwachsenenbildung, der <strong>Gesundheit</strong>sförderung etc.) Bedingungen<br />

vorfindet, die ihr Überleben ermöglichen. Erwachsenenbildung setzt<br />

aber auch psychische Systeme, Personen, als KursleiterInnen und TeilnehmerInnen<br />

voraus, die jeweils ihre eigene Logik haben. „Psychische<br />

und soziale Systeme sind im Wege der Co-evolution entstanden. Die jeweils<br />

eine Systemart ist notwendige Umwelt der jeweils anderen. Die Begründung<br />

dieser Notwendigkeit liegt in der diese Systemarten ermöglichenden<br />

Evolution. Personen können <strong>nicht</strong> ohne soziale Systeme entstehen und bestehen,<br />

und das gleiche gilt umgekehrt“ (Luhmann, 1994, S.92). Dies<br />

bedeutet <strong>nicht</strong>, daß Erwachsenenbildung aus Personen besteht, sondern<br />

aus der Interaktion dieser Personen, die aber für die Interaktion<br />

notwendige Umwelt sind. <strong>Gesundheit</strong>sbildung muß, um möglich zu<br />

sein, also auch für Personen, die <strong>Gesundheit</strong>sbildung anbieten wollen<br />

und die an <strong>Gesundheit</strong>sbildung teilnehmen wollen, Sinn machen.<br />

Wachstum der <strong>Gesundheit</strong>sbildung wird es demnach dann geben,<br />

wenn diese – und das damit verbundene professionelle Handeln – für<br />

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