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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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4 Evolution ist z.B. <strong>nicht</strong> zu verstehen als ein Prozeß, in dem <strong>sich</strong> Lebewesen an<br />

die umgebende Welt besser anpassen, sondern als ein strukturelles Driften, das<br />

Ergebnis der unterschiedlichen individuellen Interaktionsweisen mit Unregelmäßigkeiten<br />

der Umgebung ist, bei gleichzeitiger fortwährender phylogenetischer<br />

Selektion, in der einige Lebewesen destruktive Interaktionen erfahren<br />

(Maturana/Varela, 1991, S.127). Autopoietisches System und Umwelt können<br />

<strong>sich</strong> dabei miteinander verändern.<br />

5 In verschiedenen Darstellungen zum Thema Konstruktivismus tauchen immer<br />

wieder die Begriffe Störung, Störeinwirkung oder Verstörung auf. Wie in der<br />

Übersetzung des Buches von Maturana und Varela soll hier aber bei dem<br />

Begriff Perturbation geblieben werden, da Störung im Deutschen negativ verstanden<br />

wird, der Begriff Verstörung das Gemeinte wohl eher trifft, aber auf<br />

soziale oder psychische Vorgänge bezogen ist.<br />

6 Simon bezieht <strong>sich</strong> auf die beiden Neurobiologen Humberto Maturana und<br />

Francisca Varela (1991) aber auch auf die konstruktivistische Sichtweise sozialer<br />

Systeme bei Luhmann (1994), auf von Foerster (1977, nach Simon<br />

1995a) und Glasersfeld (1981, nach Simon 1995a).<br />

7 Sinn hat allenfalls eine unspezifische Prävention im Sinne einer Balance von<br />

Bedingungen, z.B. angemessenes Gleichgewicht von Spannung und Entspannung,<br />

Ruhe und Bewegung, oder Vielfältigkeit des Nahrungsangebotes,<br />

sauerstoffreiche Luft, Vermeidung von Schadstoffen etc., damit die Substanzen<br />

für innere Prozesse zur Verfügung stehen können, die Gestaltung von<br />

Lebensbedingungen, soweit sie beeinflußbar sind, die der Autopoiese Bedingungen<br />

schafft, die ihre die Aufrechterhaltung der Autopoiese erleichtern. Dies<br />

garantiert aber <strong>nicht</strong> das Ausbleiben von Krankheit.<br />

8 Becker selbst geht <strong>nicht</strong> von einer konstruktivistischen Sichtweise aus!<br />

9 Vgl. hierzu paradoxe Interventionen bei Simon, 1995a, S.97ff.<br />

10 (Blättner, 1994a; Klesse/Sonntag u.a., 1992, S.46ff.; Antonovsky 1979, 1987,<br />

1991; Dlugosch, 1994b, S.102f.; Rosenbrock, 1993a, S.129; Waller, 1995, S.<br />

14ff.).<br />

11 Für Antonovsky geht es um das Wunder, daß Menschen trotz belastender<br />

Bedingungen gesund bleiben. Konstruktivistisch geht es um das Phänomen,<br />

daß die Selbstheilungsmechanismen einen als krank definierten Zustand hervorbringen<br />

können.<br />

12 Dennoch sieht Becker auch Schwachstellen an Antonovskys Konzept: die ausschließlich<br />

körperliche Sichtweise von <strong>Gesundheit</strong>-Krankheit und die ungenügende<br />

Analyse der Beziehungen zwischen seelischer und körperlicher <strong>Gesundheit</strong>,<br />

die ausschließliche Verwendung negativer Indikatoren wie Schmerzen<br />

oder funktionale Beeinträchtigungen für <strong>Gesundheit</strong>, die erst skizzenhafte<br />

Ausarbeitung und bisher nur begrenzte empirische Überprüfung des Modells<br />

(Becker, 1992, S.48).<br />

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