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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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mentär oder antikomplementär – und geprägt von der Entwicklung.<br />

Beckers Flexibilitätskonzept ist sehr strukturiert. Er meint <strong>nicht</strong> Beliebigkeit<br />

oder Spontaneität, sondern gezielte Wahl.<br />

Seine Zielformulierungen sind Wertschätzung und Autonomie. Das<br />

Persönlichkeitsspektrum soll weitmöglichst in Richtung Selbstaktualisierung<br />

entwickelt werden.<br />

Flexibilität als pädagogisches Prinzip, soweit es das Spektrum der Wertschätzung<br />

<strong>nicht</strong> ver<strong>läßt</strong>, scheint ange<strong>sich</strong>ts der Forderung nach Teilnehmerorientierung<br />

in der Erwachsenenbildung zunächst überzeugend.<br />

Bildungsarbeit verfügt aber <strong>nicht</strong> über die Möglichkeiten eines<br />

diagnostischen Erschließens von Persönlichkeitsstrukturen 15 und beschäftigt<br />

<strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> primär mit Einzelpersonen, findet also immer ein<br />

mehr oder weniger breit gestreutes Spektrum von Verhaltensmustern<br />

bei den Teilnehmenden vor. Kriterien der Zielgruppenbestimmung<br />

können zwar geeignet sein, die Breite des Spektrums einzugrenzen, sie<br />

können sie aber <strong>nicht</strong> aufheben. Dies kann übrigens auch eine Begründung<br />

dafür sein, warum unterschiedliche DozentInnen gelegentlich<br />

unterschiedliche Gruppen von Teilnehmenden ansprechen. 16<br />

Flexibilität in der Erwachsenenbildung kann also nur mit Einschränkungen<br />

an den Persönlichkeitsstrukturen der Teilnehmenden ausgerichtet<br />

werden.<br />

Statt dessen wird <strong>sich</strong> die Flexibilität nach folgenden Kriterien richten<br />

müssen:<br />

– dem Lernprozeß im Entwicklungsverlauf entsprechend dem Zeitschema<br />

bei Becker;<br />

– dem Thema bzw. Inhalt, denn in kognitiven Lernvorgängen wird<br />

Verhaltenskontrolle eine größere Rolle spielen müssen als bei Themen<br />

der Persönlichkeitsentwicklung;<br />

– dem Lernsetting, denn abschlußorientierte Maßnahmen werden<br />

ebenfalls vermutlich ein größeres Maß an Verhaltenskontrolle benötigen<br />

als Maßnahmen allgemeiner Bildung;<br />

– den Lernvoraussetzungen und Lerngewohnheiten der Teilnehmenden.<br />

Beckers Forderung, wenn Menschen unter den Faktoren eines bestimmten<br />

Oktanten in ihrem selbstbezogenen Verhalten (z.B. Selbstunterdrückung)<br />

leiden, wäre bei ihnen das entgegengesetzte Muster (z.B.<br />

Selbstbestätigung) zu fördern, trifft auf die Erwachsenenbildung nur<br />

sehr bedingt zu, wenn man bedenkt, daß die Teilnehmenden von Bildungsmaßnahmen<br />

<strong>nicht</strong> primär als Leidende, sondern primär als Ler-<br />

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