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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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eigenen Verwundbarkeit und der eigenen Ressourcen, der sozialen wie<br />

der eigenen Handlungsmöglichkeiten.<br />

Aus der Art und Weise der Einschätzungen resultieren dann unterschiedliche<br />

Bewältigungsformen.<br />

Die Person prüft (primär), was auf dem Spiel steht, ob es <strong>sich</strong> um eine<br />

Herausforderung mit Erfolgsmöglichkeiten oder eine Bedrohung mit<br />

Schadenswahrscheinlichkeit handelt. Sekundär prüft die Person die<br />

Möglichkeiten zur Bewältigung. Je nach Bewertung wird die Person<br />

unterschiedliche Formen von Bewältigung anstreben:<br />

– ein problemorientiertes Coping: hier werden Lösungen des Problems<br />

angestrebt,<br />

– ein emotionsorientiertes Coping: hier werden Belastungssymptome<br />

emotional gelindert.<br />

Beide Bewältigungsformen können je nach Situation mehr oder weniger<br />

angemessen sein. Probiert eine Person ein problemorientiertes<br />

Coping in einer Situation, in der sie das Problem <strong>nicht</strong> lösen kann,<br />

weil es <strong>nicht</strong> von ihr beeinflußbar ist, d.h. wenn ihre Wirklichkeitskonstruktion<br />

<strong>sich</strong> als <strong>nicht</strong> passend erweist, so wird sie ebenso Streß erleben<br />

und daran evtl. krank werden wie eine Person, die ein emotionsorientiertes<br />

Coping in einer Situation versucht, in der sie das Problem<br />

gut selbst aus der Welt schaffen könnte.<br />

Daneben unterscheiden Lazarus/Folkman (1984, 1987; Schwarzer,<br />

1992, S.134) die Bewältigungsarten: Suche nach Information, direktes<br />

Handeln, Unterlassung von Handeln, intrapsychisches Coping. So<br />

betrachtet, kann der Besuch einer Bildungsveranstaltung als eine Form<br />

der Bewältigung verstanden werden.<br />

Um Bewältigungsformen meßbar zu machen, wurde von Lazarus eine<br />

Skala mit insgesamt 66 Aussagen entwickelt, die <strong>sich</strong> zu folgenden acht<br />

Bewältigungsmustern zusammenfassen lassen (Lazarus, 1990; Schwarzer,<br />

1992, S.136): Konfrontierendes Coping, Distanzieren, Selbstkontrolle,<br />

Suche nach sozialer Unterstützung, Übernahme von Verantwortung,<br />

Flucht/Vermeidung, Geplante Problemlösung, Positive Neueinschätzung.<br />

Diese Skala scheint <strong>nicht</strong> dem Fehler zu verfallen, einzelne<br />

Muster als grundsätzlich besser als andere zu bewerten.<br />

Damit ließe <strong>sich</strong> Lazarus‘ Theorie aus einer konstruktivistischen Perspektive<br />

umformulieren zu einem generellen möglichen Modell der<br />

Arbeitsweise des psychischen Systems, mit Veränderungen umzugehen,<br />

denn die Verfahren der Prüfung (Ereigniseinschätzung, Ressourcenein-<br />

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