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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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edingt die TeilnehmerInnen ändert, aber die Interaktion. Eine Haltung<br />

ist generell zunächst etwas, das eine innere Einstellung (Wirklichkeitskonstruktionen<br />

des psychischen Systems) und eine Verhaltensweise<br />

des Körpers (die gerade Haltung z.B.) meint, die beobachtbar sein<br />

müssen. Es sind demnach verbale und nonverbale Kommunikationsformen,<br />

die die Haltung bestimmen.<br />

In der Interaktion lernen die TeilnehmerInnen zunächst, Teilnehmende<br />

zu sein. Über die Haltung des/der KursleiterIn schließen sie bestimmte<br />

Möglichkeiten aus, <strong>sich</strong> als TeilnehmerIn zu verhalten, andere schließen<br />

sie ein, indem sie Differenzschemata einbringen, die angenommen<br />

oder verworfen werden können. Dies bestimmt <strong>nicht</strong> die Art, wie die<br />

Teilnehmenden in anderen sozialen Systemen handeln oder wie sie als<br />

Person sind, stört die Personen aber vor allem dann, wenn sie andere<br />

Erfahrungen machen als die, die sie erwartet haben. Das Ergebnis dieser<br />

Störung kann eine Zustandsänderung sein, wobei <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> festlegen<br />

<strong>läßt</strong>, in welcher Art.<br />

Diese Störung auszuhalten ist <strong>nicht</strong> immer einfach, wie Erfahrungen in<br />

Fortbildungen zeigen. Die versammelten KursleiterInnen finden es<br />

schwierig, für die Zeit der Fortbildung TeilnehmerInnen zu sein. Sie<br />

verhalten <strong>sich</strong> als KursleiterInnen oder zumindest als KoreferentInnen<br />

und kämpfen mit den FortbildungsreferentInnen um diese Position.<br />

Oder sie werden zu TeilnehmerInnen – d.h., wie sie denken, daß TeilnehmerInnen<br />

sein sollen – und hören auf, <strong>sich</strong> eigene Aktivitäten zuzutrauen<br />

oder das Geschehen aktiv mit zu gestalten. Der Verlauf der<br />

Fortbildung ist stark davon abhängig, ob KursleiterInnen und FortbildungsreferentInnen<br />

diese „Rollenfrage“ in der Interaktion miteinander<br />

neu bestimmen können. Die stattgefundene Störung ist manchmal<br />

dadurch von Dritten beobachtbar, daß Beschwerden über die FortbildungsreferentInnen<br />

geäußert werden, daß diese zu autoritär, <strong>nicht</strong> autoritär<br />

genug, an den falschen Stellen autoritär sind, mit anderen Worten:<br />

<strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> so verhalten, wie sie <strong>sich</strong> nach Meinung der KursleiterInnen<br />

als KursleiterIn verhalten müssen. Für die Fortbildungssituation<br />

selbst müssen KursleiterInnen eine andere Art des Verhaltens als<br />

Beteiligte einer Lehr-Lernsituation lernen. Manchmal sind sie danach<br />

andere KursleiterInnen, manchmal <strong>nicht</strong>.<br />

In der Erwachsenenbildung <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> auch beobachten, daß Erwachsene<br />

<strong>sich</strong> in der Bildungssituation so verhalten, wie sie es in der Schule<br />

gelernt haben: Sie werden zu SchülerInnen, die je nach eigener Lebensgeschichte<br />

fleißig sind, <strong>sich</strong> oft melden, schwätzen, den Unterricht stö-<br />

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