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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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hilft Krankheit leichter zu bewältigen. Soziale Unterstützung verhindert<br />

Belastungen, die durch Isolation entstehen, und wirkt so präventiv.<br />

Die Wahrnehmung sozialer Unterstützung ist dabei wichtiger als<br />

ihr Vorhandensein.<br />

Vier Arten sozialer Unterstützung lassen <strong>sich</strong> unterscheiden:<br />

– emotionale Unterstützung (Zuneigung, Liebe, Vertrauen),<br />

– Wertschätzung (z.B. Anerkennung von Vorgesetzten, EhepartnerInnen<br />

usw.),<br />

– Informationen (zur Bewältigung konkreter Probleme und Belastungen),<br />

– instrumentelle Unterstützung (Geld, Dienstleistungen, andere Güter).<br />

Eng benachbart mit dem Konzept sozialer Unterstützung ist das Konzept<br />

der sozialen Netzwerke. Die Netzwerkforschung unterscheidet<br />

zwischen der Größe eines Netzwerkes, dessen Dichte (soziale Nähe<br />

untereinander) und der Interaktionshäufigkeit. Weitere Beschreibungsdimensionen<br />

sind Dauer und Symmetrie. Damit ist über die Qualität<br />

und den unterstützenden Wert für eine Person noch <strong>nicht</strong>s gesagt.<br />

Qualität wird über Stabilität, Intimität und Gegenseitigkeit zu beschreiben<br />

versucht.<br />

Am Beispiel des Unterschieds zwischen Frauen und Männern in bezug<br />

auf soziale Unterstützung und soziale Netzwerke (Schmerl/Nestmann,<br />

1990) <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> verdeutlichen, daß <strong>sich</strong> Personen hin<strong>sich</strong>tlich Geben<br />

und Nehmen von sozialer Unterstützung unterscheiden: Frauen und<br />

Männer unterscheiden <strong>sich</strong> in allen Phasen ihres Lebens hin<strong>sich</strong>tlich<br />

des Bereitstellens und Gebens, Empfangens und Nachsuchens sozialer<br />

Unterstützung, hin<strong>sich</strong>tlich des Ausmaßes und der Qualität sozialer<br />

Unterstützung. Frauen berichten über mehr, intimere und stabilere<br />

Sozialbeziehungen, Männer über viele oberflächliche Bekanntschaften.<br />

Frauen suchen soziale Unterstützung überwiegend bei Freundinnen,<br />

Männer suchen soziale Unterstützung überwiegend bei Ehefrauen.<br />

Frauen erleben den Streß nahestehender Personen als eigenen Streß.<br />

Männer geben mehr instrumentelle Unterstützung (z.B. Auto reparieren),<br />

Frauen fördernde und instrumentelle Unterstützung (Hilfe zur<br />

Selbsthilfe). Frauen stellen mehr soziale Unterstützung bereit als Männer<br />

und mehr als sie selbst bekommen. Daraus entsteht ein Defizit, das<br />

dazu führt, daß Frauen mehr professionelle Unterstützung suchen.<br />

Armut und zunehmendes Lebensalter verstärken dieses Defizit.<br />

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