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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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durch die Stimuli gestellten Anforderungen gerecht zu werden und 3. die<br />

Anforderungen Herausforderungen sind, die ein inneres und äußeres Engagement<br />

lohnen. Ich habe diese drei Komponenten Verstehbarkeit (comprehensibility),<br />

Handhabbarkeit (manageability) und Sinnhaftigkeit<br />

(meaningfulness) genannt“ (Antonovsky, 1991, S.127). Nach Antonovsky<br />

geht es <strong>nicht</strong> um die Stärke der Veränderung, sondern darum, daß<br />

sie als bewältigbar, herausfordernd und sinnvoll erscheint.<br />

Ein psychisches System kann demnach dann mit Perturbationen aus<br />

der Umwelt im Interesse der Aufrechterhaltung der Autopoiese umgehen,<br />

wenn es sie als sinnhaft, handhabbar und herausfordernd bewertet.<br />

Da Luhmann (1994) das psychische System als Sinnsystem klassifiziert,<br />

überrascht dies <strong>nicht</strong>. Die Wahrscheinlichkeit ist dazu größer,<br />

wenn die Person selbst eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung<br />

hat, d.h. ein hohes Maß an Komplexität besitzt.<br />

Rosenbrock (1993a, S.129) verweist auf die Veränderbarkeit des Kohärenzsinns<br />

und die damit verbundene Möglichkeit der Förderung persönlicher<br />

Kompetenzen.<br />

Klesse u.a. (1992, S.46ff.) entwickeln anhand einer Untersuchung über<br />

die gesundheitliche Situation sozial benachteiligter Frauen ein Konzept<br />

des <strong>Gesundheit</strong>shandelns von Frauen, das auf Antonovskys Kohärenzsinn<br />

Bezug nimmt. In Interviews mit insgesamt 65 Frauen, von denen<br />

42 qualitativ ausgewertet wurden, fanden sie fünf <strong>Gesundheit</strong>sdimensionen<br />

und vier Strategien, die <strong>Gesundheit</strong> zu erhalten. Die fünf Dimensionen<br />

sind: Aufmerksamkeitshaltung für die eigene körperliche<br />

und seelische <strong>Gesundheit</strong> und für den Blick in die Zukunft; Erkenntnis<br />

und Inanspruchnahme gesellschaftlicher und persönlicher Wahlund<br />

Handlungsmöglichkeiten; die Fähigkeit, Realität und Wünsche in<br />

ein ausgewogenes Verhältnis miteinander zu setzen; das Ausmaß an<br />

Selbst- und Fremdbestimmtheit im Leben der Frau; Identitätskonzept<br />

und Selbstwertgefühl.<br />

Einige der interviewten Frauen bejahten ihre augenblickliche Situation<br />

und blickten optimistisch in die Zukunft, hatten <strong>sich</strong> Handlungsspielräume<br />

gesetzt, verstanden <strong>sich</strong> als handelnde Subjekte und haben<br />

eine starke Aufmerksamkeit gegenüber ihrem eigenen Körper entwikkelt.<br />

Sie berichteten über wenig Befindlichkeitsstörungen. Ein zweite<br />

Gruppe berichtete über starke Befindlichkeitsstörungen und sah wenig<br />

Chancen zur Veränderung ihrer gesundheitlichen Situation. Andere<br />

widersprachen in ihrer Schilderung von Belastungen und Beschwerden<br />

der subjektiven Bewertung ihrer Befindlichkeiten, sie arrangierten <strong>sich</strong><br />

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