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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Melone essen kann und daß sie gut schmeckt. Ein paar Tage später schneidet<br />

er die Melone auf und ißt ein Stück und <strong>läßt</strong> die Neugierigen probieren.<br />

Alle essen und sind begeistert. Als die Melone verspeist war, waren alle<br />

traurig, daß keine mehr da war, weil sie doch gut schmeckte. Der Weltreisende<br />

tröstet die Warmländer und zeigt ihnen, daß sie die Kerne einpflanzen<br />

können. Dann wachsen nächstes Jahr viele Melonen. Fortan setzen sie<br />

jedes Jahr ihre Kerne und warten mit Spannung auf die Ernte und lachen<br />

so manches Mal über ihre Angst vor dem Melonenungeheuer, daß sie nun<br />

so liebgewonnen haben.“<br />

Das dritte Konzept arbeitet ähnlich wie das erste mit der Neugier der<br />

Kinder, also den Personen, die durch Lernerfahrungen noch <strong>nicht</strong> in<br />

ihren Wirklichkeitsvorstellungen gefestigt sind. Die, die noch <strong>nicht</strong> so<br />

viel gelernt haben, können durch Beobachtung neue Erfahrungen<br />

machen. Im nachhinein ist für die Warmländer ihre eigene Wirklichkeitskonstruktion<br />

<strong>nicht</strong> mehr nachzuvollziehen, so wie wir heute <strong>nicht</strong><br />

mehr glauben können, daß unsere Vorfahren die Erde für eine Scheibe<br />

gehalten haben.<br />

„Der Zauberer<br />

Der Weltreisende ging zunächst auf die Angst der Warmländer vor dem<br />

Ungeheuer ein. Dann erzählte er ihnen, daß er zufällig ein Spezialist für<br />

diese Art von Ungeheuern sei. Er wüßte nämlich, daß Melonenungeheuer<br />

in Vollmondnächten völlig wehrlos wären. So ging er mit einigen Warmländern<br />

in einer Vollmondnacht los und sie zerteilten das Melonenungeheuer<br />

mit einem Küchenmesser. Dabei spritzte der süße Saft heraus und<br />

einigen von ihnen bis in den Mund. So lernten sie, daß man Melonen essen<br />

kann und daß sie sehr lecker schmecken. Aus den Kernen wuchsen neue<br />

Melonen, und bis heute ernten die Warmländer die Melonen bei Vollmond.“<br />

Das vierte Konzept schließlich bleibt bei den bisherigen Wirklichkeitskonstruktionen<br />

der Warmländer, schafft aber im Rahmen eines Rituals<br />

die bedingte Möglichkeit der Überwindung durch eine anschlußfähige<br />

Zusatzinformation. Der Lernprozeß wird möglich, weil konsequent<br />

bei den ursprünglichen Wirklichkeitsvorstellungen stehen geblieben<br />

wird. Während die ersten drei Konzepte letztlich doch dem<br />

Weg der Verneinung folgen, ist das vierte Konzept dasjenige, das den<br />

Weg des Sowohl-als-auch wählt.<br />

In der Praxis würden <strong>sich</strong> wahrscheinlich <strong>nicht</strong> nur Beispiele für KursleiterInnen<br />

finden lassen, die nach diesen vier Modellen arbeiten, sondern<br />

es würden <strong>sich</strong> wohl auch Beispiele für Lernprozesse bei Teilneh-<br />

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