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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Erwachsenenbildung außerhalb staatlicher Zuschüsse zu erschließen,<br />

von generellen Sparzwängen und von einem gesellschaftlichen Klima,<br />

das die unbegrenzte Formbarkeit durch Bodybuilding und Fitneßcenter<br />

suggeriert. Inhaltliche Orientierungen wurden <strong>nicht</strong> aufgegeben,<br />

gelegentlich aber aus pragmatischen Gründen zurückgestellt. Die Logik<br />

der <strong>Gesundheit</strong>sbildung begann <strong>sich</strong> in den einzelnen Systemen zu<br />

differenzieren:<br />

– Die Gesellschaft hat ein ungelöstes, aber allmählich drängendes Problem<br />

dadurch, daß die Entwicklung des Teilsystems <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

in Widerspruch zu den Entwicklungen anderer Teilsysteme<br />

(Wirtschaftszweige und Lohnkosten) zu geraten scheint. Die Lösung<br />

des Problems wird <strong>nicht</strong> in seiner Ursache gesucht, nämlich im <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

selbst und der Beziehung zu seiner Umwelt, sondern<br />

da, wo es am ehesten lösbar zu sein scheint, nämlich in der <strong>Gesundheit</strong>svorsorge<br />

durch Personen (Beginn der neunziger Jahre) oder in<br />

der Finanzierung des <strong>Gesundheit</strong>swesens durch die Personen, die es<br />

<strong>sich</strong> leisten können (Ende der neunziger Jahre). Beide Konzepte<br />

werden das Problem letztlich <strong>nicht</strong> lösen können, denn das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

verhält <strong>sich</strong> genau gemäß seiner Eigenlogik. Beide Konzepte<br />

gehen mit Fremdbestimmungsab<strong>sich</strong>ten einher.<br />

– Für die Erwachsenenbildung ist die <strong>Gesundheit</strong>sbildung zu einer<br />

Problemlösung unter ökonomischen Zwängen geworden. Aus ökonomischen<br />

Gründen muß sie an Selbstbestimmung interessiert sein.<br />

Dies entspricht auch der Eigenlogik des Subsystems <strong>Gesundheit</strong>sbildung.<br />

Ökonomische Zwänge werden aber auch schnell zu einer Reduzierung<br />

der <strong>Gesundheit</strong>sbildung führen, wenn diese <strong>sich</strong> für die<br />

Institution <strong>nicht</strong> mehr rechnet, und dies ist ohne Unterstützung<br />

Dritter immer dann der Fall, wenn sie diejenigen stärker versorgt,<br />

die die geringsten gesundheitlichen Ressourcen haben, nämlich die<br />

Menschen mit geringem Einkommen.<br />

– Für Krankenkassen als vorübergehende Anbieter lag der Sinn der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung primär in Marketingstrategien. Für das <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

haben ähnliche Gründe die <strong>Gesundheit</strong>sbildung als<br />

Garanten für Abnehmergruppen medizinischer Leistungen in der<br />

Zukunft erscheinen lassen. Für die Ziele der Fremdbestimmung und<br />

den Wunsch nach Selbstbestimmung gibt es im System unterschiedliche<br />

Interessenverteilungen.<br />

– Personen, die Angst haben, finanziell für mangelnde Prävention in<br />

die Verantwortung genommen zu werden, nehmen auch Fremdbe-<br />

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