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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Stärken und Schwächen anderer KursleiterInnen fragt. Ein Beispiel<br />

dafür sind unterschiedliche Haltungen von FortbildungsreferentInnen<br />

und KursleiterInnen bezüglich der eigenen Autorität und Bedeutung.<br />

Die professionelle Haltung kann insofern also <strong>nicht</strong> einfach nur aus<br />

den Zielen abgeleitet werden, sie ist erklärungsbedürftig.<br />

Versucht man, aus einem konstruktivistischen Blickwinkel einige Äußerungen<br />

von Kursleiterinnen in Interviews als Haltung zu beschreiben,<br />

dann wird z.B. bei der Kursleiterin A deutlich, daß sie als Ziel<br />

beschreibt, daß die TeilnehmerInnen <strong>sich</strong> als Person und Organismus<br />

im sozialen System wahrnehmen. Die Teilnehmenden sollen im Ergebnis<br />

wissen, was sie wollen, und danach handeln. In der Interaktion<br />

kann man von den Möglichkeiten anderer lernen, indem man sie annimmt<br />

oder ablehnt, dies gilt ihrer An<strong>sich</strong>t nach auch für die Arbeit<br />

der Kursleiterin. Unterschiedliche Möglichkeiten <strong>nicht</strong> zu bewerten<br />

findet sie <strong>nicht</strong> immer einfach. Die Kursleiterin respektiert die Grenzen<br />

der Teilnehmenden und achtet darauf, daß die Teilnehmenden<br />

Grenzen setzen. Eine Krise kann entstehen, wenn die Kursleiterin<br />

selbst <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> abgrenzen kann (also <strong>nicht</strong> zwischen ihrer Person und<br />

der Interaktion unterscheiden kann). Gut ist eine Kursleiterin, wenn<br />

sie gelassen sein kann und den Grund für Ereignisse in der Interaktion<br />

<strong>nicht</strong> in ihrer Person, sondern in der Interaktion sucht. Die Kursleiterin<br />

bestimmt die Interaktion <strong>nicht</strong>, aber sie gestaltet die Bedingungen<br />

der Interaktion.<br />

Die Kursleiterin B z.B. gibt konkret vor, wie die Teilnehmenden werden<br />

sollen, und versucht, dieses Ziel zu erreichen, abhängig von der<br />

jeweiligen Situation. Widerstand darf <strong>nicht</strong> entstehen. Die Interaktion<br />

wird als Kampf betrachtet: Es wird entschieden, ob die Kursleiterin<br />

oder die Teilnehmenden gewinnen. Gut ist eine Kursleiterin, die weiß,<br />

was sie will, und dies auch durchsetzt.<br />

Nach der Auffassung von Kursleiterin C z.B. ereignet <strong>sich</strong> Lernen über<br />

<strong>sich</strong> und die Welt in der Wahrnehmung von <strong>sich</strong>, anderen und der<br />

Welt. Es <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> herstellen, sondern nur ermöglichen. Die Kursleiterin<br />

soll <strong>sich</strong> selbst dafür <strong>nicht</strong> so wichtig nehmen und Gelassenheit<br />

entwickeln. Die Grenze ist da, wo die Interaktion selbst in Gefahr gerät.<br />

Unterschiedliche Wege und unterschiedliche Verhaltensweisen zu<br />

akzeptieren, ist eine zentrale Aufgabe. Wichtig ist für sie, <strong>sich</strong> selbst in<br />

Frage stellen zu können und selbst weiter zu lernen.<br />

Will man versuchen, diese Unterschiede in den Haltungen der Kursleiterinnen<br />

durch Unterscheidung und Bezeichnung beobachtbar und<br />

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