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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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schichte werden dabei verschiedene Reaktionen dadurch wahrscheinlicher,<br />

daß sie öfters ausgeübt worden sind. Komplexität entsteht durch<br />

die Vielfalt benutzter Schemata. A kann z.B. auf das Schema I von B<br />

auch mit dem Schema III reagieren. Wäre dies <strong>nicht</strong> möglich, könnte<br />

es in der Kommunikation keine Veränderung, kein Lernen geben; die<br />

Kommunikation würde <strong>sich</strong> im Kreise drehen. Schema III „stört“ die<br />

Kommunikation und ermöglicht so Veränderung.<br />

In der Interaktion von Person A mit Person B können <strong>sich</strong> einzelne<br />

Schemata als dominierende Themen durchsetzen, z.B. Nähe und Distanz.<br />

Die möglichen Interaktionsformen lassen <strong>sich</strong>, wenn man das<br />

Sowohl-als-auch und das Weder-noch ausklammert, als ein Modell der<br />

Verzweigungen aufzeigen. In diesen möglichen Strukturen gibt es<br />

Wege, die <strong>sich</strong> in der Interaktion durchsetzen können, z.B.: die kontinuierliche<br />

Nähe, die arbeitsteilige Verteilung von Nähe und Distanz<br />

auf das Verhalten zweier Personen oder ein Oszillieren von Nähe und<br />

Distanz oder von arbeitsteiligen Linien, wobei die Verhaltensformen<br />

von A und B <strong>nicht</strong> festgelegt, aber konträr sind. 3 Manche Verhaltensformen<br />

schließen <strong>sich</strong> mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. Nur Distanz<br />

zu kommunizieren kann die Aufrechterhaltung der Interaktion gefährden:<br />

Wenn <strong>sich</strong> beide gleichermaßen und immer distanzieren, ist eine<br />

Interaktion irgendwann voraus<strong>sich</strong>tlich beendet, es sei denn, die Bedingungen<br />

erzwingen erneut zur Nähe (z.B. zwei Kollegen in einem<br />

Büro).<br />

Es kann <strong>nicht</strong> gesagt werden, daß <strong>sich</strong> das Verhalten der erziehenden<br />

Person auf die Persönlichkeit determinierend auswirkt. Die Frage ist<br />

also <strong>nicht</strong>, welche pädagogische Haltung welche Persönlichkeiten hervorbringt,<br />

sondern welche professionelle Haltung durch Störung des<br />

gelernten Verhaltens eine Erweiterung der Möglichkeiten des Handelns<br />

entstehen <strong>läßt</strong>.<br />

Wenn die „Erzieher“ <strong>nicht</strong> hierarchisch ihre Vorstellungen durchsetzen<br />

können und die „Edukanden“ reife Persönlichkeiten im Erwachsenenalter<br />

sind, bedarf das Modell weiterer korrigierender Überlegungen.<br />

Zunächst weist Becker (1995, S.270) selbst darauf hin, daß die Realisierbarkeit<br />

des „Erzieherverhaltens“ – hier passender: der professionellen<br />

Haltung – von den Statusrelationen abhängig ist. In asymmetrischen<br />

Beziehungen kann der Statushöhere das Verhalten frei wählen.<br />

In symmetrischen Beziehungen hingegen gefährdet Verhalten, das starke<br />

Lenkung beab<strong>sich</strong>tigt, das Statusgleichgewicht. Die Beziehung verliert<br />

ihre Symmetrie. Erwachsenenbildung hat eine generelle Tendenz<br />

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