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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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tivationalen Prozeß, d.h. der Intentionsbildung, und einer volitionalen<br />

Phase, d.h. der Realisierung gesundheitsbezogenen Handelns, unterscheidet.<br />

Eine Handlung zu wollen und sie zu tun wird damit klar differenziert.<br />

Die Intentionsbildung geht nach Schwarzer u.a. (1992) aus von der<br />

wahrgenommenen Bedrohung, die vom wahrgenommenen Schweregrad<br />

und der wahrgenommenen Verwundbarkeit abhängt. Kritisch ließe<br />

<strong>sich</strong> hier einwenden, daß <strong>Gesundheit</strong>shandeln keineswegs durch<br />

Bedrohung motiviert sein muß, es <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> sogar annehmen, daß positive<br />

Erwartungen der stärkere Motor sind. Das Modell müßte <strong>sich</strong><br />

entsprechend dahingehend übersetzen lassen, daß die Intentionsbildung<br />

von dem wahrgenommenen Gewinn (für die Homöostase, für<br />

Wohlbefinden), der wahrgenommenen Intensität des Gewinns und der<br />

wahrgenommenen Gültigkeit für die eigene Person ausgeht.<br />

Übertragen auf das Beispiel „ausreichend Schlaf“ hieße das, eine Person<br />

muß für die Intentionsbildung, ausreichend schlafen zu wollen,<br />

zunächst davon ausgehen, daß ausreichend Schlaf für Wohlbefinden<br />

wichtig ist, dem eine hohe Bedeutung geben und überzeugt sein, daß<br />

dies ganz persönlich für ihr eigenes Wohlbefinden gilt. Dies ist für einfache,<br />

eindeutige Handlungen, wie z.B. ausreichend Schlaf, eine denkbare<br />

Theorie. Für komplexere Handlungen ist diese Theorie hier nur<br />

bedingt und mittelbar brauchbar, weil diese <strong>nicht</strong> immer bewußt gesundheitsorientiert<br />

motiviert sind. Es wäre also zu überprüfen, ob<br />

komplexe Modelle, wie z.B. der Aufbau eines Netzwerkes sozialer Unterstützung,<br />

oder Handlungen, die zur Entwicklung des Kohärenzsinns<br />

führen, <strong>sich</strong> auf einfache, einzelne Handlungen reduzieren lassen oder<br />

ob <strong>sich</strong> das Modell des <strong>Gesundheit</strong>sverhaltens so erweitern <strong>läßt</strong>, daß es<br />

mit der Komplexität solcher Konzepte in Einklang zu bringen ist.<br />

Nach Schwarzer (1992, S.65ff.) beeinflussen Bedrohung, Schweregrad<br />

und wahrgenommene Verwundbarkeit die Intention, führen in erster<br />

Linie aber zunächst zu einer Ergebniserwartung (z.B.: Regelmäßiger<br />

und ausreichender Schlaf führt zu größerer Entspannung, besserer<br />

Leistungsfähigkeit und besserem Wohlbefinden; genauer auf die eigene<br />

Person bezogen: Wenn ich ausreichend und regelmäßig schlafen<br />

werde, dann werde ich mich wohlfühlen). Eine vorhandene Ergebniserwartung<br />

beeinflußt ihrerseits die Intention, in erster Linie steht sie<br />

aber in Bezug zu einer Kompetenzerwartung (dazu bin ich in der<br />

Lage), die für die Intention (tatsächlich regelmäßig und früh genug ins<br />

Bett zu gehen) ausschlaggebend ist. In Ergänzung zu Schwarzer wäre<br />

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