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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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Nach Dlugosch (1994a, S.229) wird Risikoverhalten (z.B. Rauchen)<br />

entweder zur Regulation negativer Befindlichkeiten oder in sozialen<br />

Situationen und zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt. Dlugosch<br />

(a.a.O, S.226) verweist auf ein Tabelle von Gochman (1988), die<br />

Determinanten des <strong>Gesundheit</strong>sverhaltens in einer erschreckenden<br />

Vielzahl auflistet. 34 So gesehen ist <strong>Gesundheit</strong>sverhalten so unterschiedlich<br />

wie die Personen und ihre Lebensgeschichte. Nach Auffassung<br />

von Dlugosch haben <strong>sich</strong> vor allem die demographischen Variablen<br />

Alter, Geschlecht und Schulbildung als bedeutsam erwiesen.<br />

Wie kommen Menschen zu <strong>Gesundheit</strong>sverhalten? Nach den sozialkognitiven<br />

Modellen des <strong>Gesundheit</strong>sverhaltens (Schwenkmezger,<br />

1994, S.55; mit Bezug auf Schwarzer, 1990; Taylor, 1990; Weber,<br />

1994) sind vier Bedingungen ausschlaggebend, die <strong>sich</strong> immer wieder<br />

auf die Wahrnehmung, also die Konstruktion von Wirklichkeit beziehen:<br />

Die <strong>Gesundheit</strong>sbedrohung muß als schwerwiegend wahrgenommen<br />

werden, die subjektiv wahrgenommene Auftretenswahrscheinlichkeit<br />

einer Erkrankung muß hoch sein, man glaubt, schützend etwas<br />

dagegen unternehmen zu können, diese Handlung wird als wirksame<br />

Maßnahme zur Abwehr der Erkrankung angesehen. 35 Weinstein (1992,<br />

nach Dlugosch, 1994, S.114) zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />

verschiedener Modelle des <strong>Gesundheit</strong>sverhaltens auf. Gemeinsam<br />

wird die Überzeugung vertreten, daß die Motivation für die Ausübung<br />

von <strong>Gesundheit</strong>sverhalten durch den Wunsch steigt, antizipierte gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen zu vermeiden. Die Handlungsmotivation<br />

wird davon beeinflußt, als wie wahrscheinlich Menschen einschätzen,<br />

daß diese Krankheit bei ihnen eintreffen könnte und ob sie<br />

erwarten, daß eine bestimmte Handlung das Eintreffen oder die<br />

Schwere dieser Krankheit beeinflußt. Dieser Nutzen wird gegen zu<br />

erwartende Kosten abgewogen. Es wird hier von einem rein kognitiven<br />

Verhalten ausgegangen, dessen Ziel Krankheitsprävention ist.<br />

Den aufgrund ihrer hohen Differenziertheit und der Integration von<br />

Teilmodellen größten Erklärungsgehalt hat unter diesen Modellen die<br />

„sozial-kognitive <strong>Gesundheit</strong>sverhaltenstheorie“ von Schwarzer u.a.<br />

(1992, S.65ff., auch 1990, 1996). Ab<strong>sich</strong>t dieser Theorie und ihrer<br />

Vorläufer ist es, die Bedingungen zu erkennen, unter denen eine krankheitsvermeidende<br />

Handlung entsteht, und möglichst genau voraussagen<br />

zu können, unter welchen Bedingungen eine Intention zu einer<br />

solchen Handlung führt. Das sozial-kognitive Prozeßmodell gesundheitlichen<br />

Handelns ist ein komplexes Modell, das zwischen dem mo-<br />

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