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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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zogene <strong>Gesundheit</strong>sbildung, <strong>nicht</strong> um persönliche Lernprozesse. Göpel<br />

vertritt einen didaktischen Ansatz (1994b), der <strong>sich</strong> eng mit der<br />

Ottawa-Charta und ihren fünf Handlungsebenen verbindet: Individuum,<br />

Gruppe, Gemeinschaft, Institution und Gesellschaft werden als<br />

Handlungsfelder methodisch erprobt. <strong>Gesundheit</strong>sförderung wird nur<br />

dann als sinnvoll erachtet, wenn sie auf allen fünf Ebenen gleichzeitig<br />

agiert. Ein Qualifizierungsangebot muß dementsprechend Handlungsmöglichkeiten<br />

auf allen fünf Ebenen aufzeigen. Der Lernprozeß wird<br />

<strong>nicht</strong> mehr als ein kognitiver von der später darauf folgenden Handlung<br />

getrennt, sondern durch den Lernprozeß selbst sollen konkrete<br />

Ergebnisse für Kooperation auf kommunaler Ebene erzielt werden.<br />

Dies ist eingebettet in eine systemische Sichtweise von <strong>Gesundheit</strong>sförderung,<br />

die <strong>nicht</strong> nur die Handlungsebenen verbindet, sondern die<br />

Unterschiedlichkeit fachspezifischer Wahrnehmungen, die eine systemische<br />

Sichtweise von <strong>Gesundheit</strong> aufhebt, als größtes Kooperationshindernis<br />

identifiziert.<br />

Methodisch werden zu den fünf Handlungsebenen verschiedene Variationen<br />

von Moderationstechniken eingesetzt: Auf der Ebene Individuum<br />

wird z.B. eine <strong>Gesundheit</strong>swerkstatt (mit Elementen aus der Zukunftswerkstatt)<br />

angeboten, es werden Planspiele, Szenarien usw.<br />

durchgeführt.<br />

KursleiterInnen haben <strong>nicht</strong> mehr in der Rolle der <strong>lehren</strong>den Person,<br />

sondern des/der ModeratorIn (im Team) eines komplexen, handlungsorientierten<br />

Prozesses. Mit dem Projekt wird die Frage aufgeworfen, ob<br />

Bildung auf das Lernen einzelner beschränkt sein muß oder ob gleichermaßen<br />

Lernprozesse von Institutionen oder gar Kommunen organisierbar<br />

sein könnten. Über die Evaluation hinaus wurde der Ansatz<br />

aber noch <strong>nicht</strong> zu einem theoretischen Gerüst entwickelt. Anregungen<br />

dieser Art finden <strong>sich</strong> auch überall dort, wo die Paradigmen der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung mit dem sog. Setting-Ansatz verbunden werden,<br />

d.h., angestrebt wird <strong>nicht</strong> eine gesundheitsfördernde Veränderung von<br />

einzelnen Personen, sondern von Organisationen. Systeme wie Betrieb,<br />

Krankenhaus, Gemeinde oder Schule vollziehen einen Lernprozeß, an<br />

dessen Ende gesundheitsförderlichere Lebensbedingungen stehen (z.B.<br />

Pelikan u.a., 1993; Grossmann, 1993; Grossmann/Scala, 1994). Bei<br />

Grossmann/Scala finden <strong>sich</strong> Hinweise auf Umsetzung in einem Bildungsprojekt,<br />

aber Göpel ist bisher der einzige, der versucht hat, diesen<br />

Ansatz der Ottawa-Charta zur <strong>Gesundheit</strong>sförderung – verbunden<br />

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