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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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trolle und Zügellosigkeit mit Freiheit, auf geringe seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

mit einem mittleren Maß an Kontrolle und Wertschätzung. 13<br />

Dies bedeutet, daß bei einer Fixierung auf eine Verhaltensalternative<br />

dies zunächst akzeptiert wird.<br />

– In einem fortgeschritteneren Stadium wäre das komplementäre Verhalten<br />

durch ein antikomplementäres oder akomplementäres Verhalten<br />

abzulösen, wobei der Grad der Komplementarität von dem<br />

Klienten/der Klientin und dem damit verbundenen Grad der Anforderung<br />

bzw. Überforderung abhängig ist: Die Verhaltensalternativen<br />

werden eingeführt.<br />

– Das Ausmaß der Strukturierung ist ebenfalls vom Zeitfaktor abhängig,<br />

wobei anfangs der Klient mehr strukturieren sollte, um Vertrauen<br />

zu gewinnen, während später der Therapeut stärker strukturiert,<br />

um zielgerichteter Veränderung zu erreichen. 14 Unklar bleibt hier,<br />

wie <strong>sich</strong> dies mit dem Prinzip der Autonomie verbinden <strong>läßt</strong>.<br />

– Über den Faktor Zeit verändert <strong>sich</strong> auch das Ausmaß an Notwendigkeit<br />

für Verstehen und Verändern, während anfangs Prozesse des<br />

Verstehens notwendiger sind, ermöglicht gewachsene Ein<strong>sich</strong>t die<br />

Verhaltensänderung. Dies <strong>läßt</strong> <strong>sich</strong> auf <strong>Gesundheit</strong>sbildung gut<br />

übertragen: Während zu Beginn des Kurses Verfahren des Verstehens<br />

lebensgeschichtlicher Entwicklungen von Sichtweisen etc. im<br />

Vordergrund stehen, muß es im Laufe des Kurses dann stärker darum<br />

gehen, neue Erfahrungen zu machen und andere Möglichkeiten<br />

auszuprobieren.<br />

Erfahrungen zeigen allerdings, daß ein Grundkurs z.B. zum Thema<br />

<strong>Gesundheit</strong>sförderung am Arbeitsplatz <strong>nicht</strong> über die Prozesse des<br />

Verstehens hinauskommt und erst der Aufbaukurs <strong>sich</strong> stärker an<br />

Möglichkeiten der Veränderung orientiert. Dies entspricht auch Bekkers<br />

Vorstellungen. Andererseits widerspricht dies den Erkenntnissen<br />

über Motivation: Erwachsene – dies gilt um so mehr, je persönlicher<br />

sie betroffen sind und je stärker sie unter der Ausgangssituation leiden<br />

– müssen ein Maß an konkreten realisierbaren Veränderungsmöglichkeiten<br />

erkennen, um verstehen zu wollen.<br />

Becker schränkt das Prinzip der Flexibilität auf ein Spektrum von Verhaltensmöglichkeiten<br />

der TherapeutInnen ein. Die Wahl innerhalb des<br />

Spektrums soll abhängig gemacht werden von dem Verhalten des<br />

Klienten (wie A das Verhalten von B beobachtet), von der Belastbarkeit<br />

des Klienten (in der Beobachtung von A) und dem Zeitverlauf der<br />

Therapie – anfangs weitmöglichst komplementär, im Verlauf akomple-<br />

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