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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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sungen von Koch gelesen werden. Haug beschreibt Bezugspunkte zwischen<br />

den deutschen Konzepten der <strong>Gesundheit</strong>sbildung und den amerikanischen<br />

Public-Health-Konzepten. Nach seiner An<strong>sich</strong>t haftet dem<br />

deutschen Begriff der <strong>Gesundheit</strong>serziehung ein Beigeschmack „der<br />

asymmetrischen Kommunikationssituation zwischen Arzt und Patient an,<br />

sowie die Assoziation mit den pädagogischen Konzepten der ,Unmündigkeit‘<br />

und der ,Erziehungsbedürftigkeit‘, insbesondere der ,Fremdbestimmung,<br />

Führung, Belehrung und Bevormundung‘“ (Haug, 1991, S.31). Er<br />

unterscheidet <strong>Gesundheit</strong>sbildung von der <strong>Gesundheit</strong>serziehung vor<br />

allem durch die implizierte Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung.<br />

Haug definiert Bildung im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen<br />

Aktivitäten unter vier Aspekten. Danach kann Bildung in der<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbildung verstanden werden als: „1) ein lebenslanger Prozeß,<br />

der im Sinne eines selbstbestimmten und reflexiven Lernens für alle Altersund<br />

Entwicklungsstufen und in allen Lebensbereichen relevant ist und der<br />

<strong>sich</strong> 2) durch die Momente der Selbstverantwortlichkeit und Selbstbestimmung<br />

auszeichnet, wodurch sie im strengen Sinne zur Selbstbildung und<br />

mit dem Ziel der Selbstverwirklichung entfaltet wird. 3) Darüber hinaus<br />

zielt Bildung durch ihre Orientierung an der aktiven und verantwortungsvollen<br />

Auseinandersetzung des Subjektes mit seinen Lebensverhältnissen<br />

letztendlich auf individuelle und gesellschaftliche Mündigkeit, die in den<br />

Möglichkeiten der Entfaltung individueller Potentiale im Rahmen eines<br />

verantwortungsvollen Handelns, auch im Interesse der Gemeinschaft, ihren<br />

Ausdruck finden. 4) Bildung bezieht ,Kopf, Herz und Hand‘ als Ganzheit<br />

mit ein und versteht <strong>sich</strong> u.a. auch als Bedingung und Hilfe, um das Leben<br />

besser bewältigen zu können“ (a.a.O., S.25f.).<br />

Für <strong>Gesundheit</strong>sbildung folgert er: „1) <strong>Gesundheit</strong>sbildung ist ein mit<br />

dem sozialen und individuellen Wandel verbundener, dynamischer Prozeß,<br />

der <strong>sich</strong> durch Lebensbezug auszeichnet und lebenslang für alle Altersstufen<br />

und <strong>Gesundheit</strong>sniveaus möglich und notwendig ist. 2) <strong>Gesundheit</strong>sbildung<br />

bezieht <strong>sich</strong> dabei auf den ganzen Menschen als Einheit von Kopf,<br />

Herz und Hand in allen seinen Lebensbezügen und zielt ganz im Sinne<br />

einer aktiv-partizipativen Selbstbildung auf ein selbstbestimmtes, mit- und<br />

eigenverantwortliches Handeln in Richtung auf ein Mehr an Lebensqualität<br />

und eine bessere Lebensbewältigung. 3) <strong>Gesundheit</strong>sbildung konzentriert<br />

<strong>sich</strong> darüber hinaus insbesondere auch auf die Entfaltung der individuellen<br />

gesundheitlichen Potentiale im Sinne von Selbsthilfe und Selbstheilung<br />

im Rahmen eines verantwortungsvollen, interaktiven Handelns bei<br />

der Mitgestaltung und Umgestaltung der Lebenswelt im Interesse der Ge-<br />

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