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Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...

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wie auch bei anderen Themen verschiedenen Auswahl-Möglichkeiten<br />

zu kommunizieren. Je nach Kontext der Kommunikation enthält die<br />

weitere Auswahl u.U. wesentlich mehr an Mitteilung als die erste, aber<br />

Mitteilender und Adressat müssen <strong>sich</strong> über diesen Kontext <strong>nicht</strong> einig<br />

sein.<br />

Eine Person (Mitteilende/r) muß ab<strong>sich</strong>tlich oder unab<strong>sich</strong>tlich ein<br />

Verhalten wählen, das diese Information mitteilt. Zwischen Information<br />

und Mitteilung ist zu unterscheiden, denn die Person hat immer<br />

die Wahl, was sie von der Information wie mitteilt, sie selektiert also.<br />

Kommunikation wäre gar <strong>nicht</strong> möglich ohne die Möglichkeit, daß<br />

<strong>sich</strong> die Mitteilung von der Information unterscheidet und die mitteilende<br />

Person die Möglichkeit hat, <strong>sich</strong> von der Mitteilung zu unterscheiden.<br />

Wenn eine Person einer anderen einen guten Morgen<br />

wünscht, kann sie dies meinen oder <strong>nicht</strong> meinen. Sie hat aber keine<br />

Möglichkeit, zu sagen, daß sie das wirklich meint, ohne den Zweifel,<br />

ob es auch wirklich so gemeint ist, zu zerstreuen. 5 Jede Mitteilung beinhaltet<br />

also die Möglichkeit, daß die mitteilende Person etwas anderes<br />

meint.<br />

Eine andere Person (AdressatIn) muß das Verhalten des/der Mitteilenden<br />

als Kommunikation auffassen und das Verstehen ihrem eigenen<br />

Anschlußverhalten zugrunde legen. Nach Luhmann schließt Verstehen<br />

mehr oder weniger weitgehende Mißverständnisse als normal ein, die<br />

aber seiner Meinung nach kontrollierbar und korrigierbar sind. 6 Die<br />

Möglichkeit der Mißverständnisse ist aber grundsätzlich <strong>nicht</strong> auszuschließen,<br />

da <strong>sich</strong> die Kommunikation von der Selbstreferentialität des<br />

psychischen Systems der mitteilenden Person und dem der/des AdressatenIn<br />

unterscheidet.<br />

Kommunikation ist so betrachtet die Synthese von drei Selektionen,<br />

von Information, Mitteilung und Verstehen. Die Kommunikation ist<br />

abgeschlossen, wenn das Verstehen zustande kommt. Zur Kommunikation<br />

gehört <strong>nicht</strong> die Entscheidung des Adressaten, was er mit der<br />

mitgeteilten und verstandenen Information anfängt, ob er die darin<br />

enthaltene Reduktion von Sinn ablehnt oder annimmt. Der Adressat<br />

erlebt durch die Kommunikation zwar eine Zustandsänderung, aber<br />

nur eine, die <strong>sich</strong> auf Verstehen, <strong>nicht</strong> auf Übereinstimmung bezieht.<br />

„Man liest: Tabak, Alkohol, Butter, Gefrierfleisch usw. gefährde die <strong>Gesundheit</strong>,<br />

und man ist (als jemand, der das hätte wissen und beachten<br />

können) ein anderer – ob man es glaubt oder <strong>nicht</strong>! Man kann es jetzt<br />

<strong>nicht</strong> mehr ignorieren, sondern nur noch glauben oder <strong>nicht</strong> glauben“<br />

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