Gesundheit läßt sich nicht lehren - Arbeitskreis ...
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nehmen: Welches ist der Hauptberuf einer Kursleiterin, die zur Hälfte von<br />
Kursen in der eigenen Praxis und in der VHS lebt, zur anderen Hälfte von<br />
ihren Behandlungen? Welches ist der Hauptberuf einer arbeitslosen Berufsanfängerin,<br />
die ihre finanziellen Möglichkeiten durch Kurstätigkeit aufbessert?<br />
Welches ist der Hauptberuf eines <strong>Gesundheit</strong>sförderers, der im Betrieb, bei<br />
Krankenkassen und in der Erwachsenenbildung Kurse gibt?<br />
35 Behrendt (1992), Essing (1988), Friedrich (1989), Göpel (1990a, 1990b,<br />
1992, 1994a, 1994b), Haug (1991), Holzapfel/Polzin/Achilles/Jany (1995),<br />
Holzapfel (1997), Homfeldt u.a. (1991, 1993), Knörzer (1994), Koch (1991),<br />
Siebert (1990a, 1990b), Sonntag/Belschner (1994), Sperling (1990a, 1990b),<br />
Spiegel (1989), Stahr (1991), Venth (1987a, 1987b, 1987c, 1987d, 1988a,<br />
1988b, 1988c, 1990a, 1990b, 1991a, 1991b, 1992, 1993, 1994a, 1994b,<br />
1994c).<br />
36 Angelehnt an Schäffter (1995a, S.55f.) wird Bildung hier verstanden als ein<br />
Vorgang von psychischen Systemen, in dem das, was außerhalb der Grenze des<br />
pädagogischen Systems ist, kognitiv gestaltend verinnerlicht, konstruiert wird<br />
und ein Inneres über Selbstbeobachtung und Selbstbeschreibung ausdrückbar<br />
wird. Bildung verstanden als Bildung in organisierten Rahmen setzt voraus,<br />
daß die Konstruktion psychischer Systeme über <strong>sich</strong> selbst und die Welt als<br />
Elemente eines sozialen Systems kommunikativ zugänglich werden. Insofern<br />
geht es um einen Vorgang an der Grenze zweier Systeme. Bildung setzt Beobachtung<br />
und – verbale oder nonverbale – Kommunikation voraus. Die Verhinderung<br />
von (körperlicher) Krankheit oder das Antrainieren vermeintlich<br />
gesunder Verhaltensformen sind so gesehen <strong>nicht</strong> Bestandteil von Bildung.<br />
Bestandteil von Bildung könnte es allenfalls sein, Verhaltensformen als <strong>Gesundheit</strong><br />
erhaltend oder <strong>Gesundheit</strong> behindernd zu konstruieren. Eine genauere<br />
Definition von Bildung erfolgt im Kapitel II.2.<br />
37 Der empirische Teil dieser Arbeit weist einige methodische Mängel auf (Koch<br />
1991, S.66ff.). Besonders fraglich im Aussagegehalt erscheint es, wenn sie aus<br />
ihrer qualitativen Befragung von 41 TeilnehmerInnen aus sieben Kursthemen<br />
68 positive und 22 negative Kursbeurteilungen zählt (a.a.O., S.141). Unklar<br />
bleibt, wer da zu was mehrere Angaben gemacht hat und auf welchen einzelnen<br />
Kurs oder welche einzelne Begebenheit <strong>sich</strong> die positiven oder negativen<br />
Beurteilungen beziehen.<br />
38 Pädagogisch begründete Einschränkungen der Offenheit unter Zielgruppenge<strong>sich</strong>tspunkten<br />
sind zwar möglich und notwendig, können aber weniger<br />
unter gesundheitlichen Ge<strong>sich</strong>tspunkten begründet werden. Eine Ausnahme<br />
sind Angebote im Kontext von Selbsthilfe, z.B. „Ernährung bei Diabetes“<br />
spricht primär Diabetiker/innen, deren Angehörige und evtl. Personengrupen,<br />
die beruflich mit Diabetiker/innen zu tun haben, an. Zum Zielgruppenansatz<br />
vgl. z.B. Siebert, 1996a, S.97ff.<br />
39 Er zitiert zur Begriffsklärung Bildung die Definition des Deutschen Ausschusses<br />
für das Erziehungs- und Bildungswesen: „Gebildet im Sinne der Erwachse-<br />
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